Genua ruft Notstand aus Dem Mittelmeer droht eine Ölpest

Rom · Die Riviera steuert auf eine Katastrophe zu: Dem Mittelmeer bei Genua droht nach einem Leck in einer Raffinerie-Pipeline eine schwere Ölverschmutzung.

Der Riviera droht bei Genua eine Ölpest
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Genua: Mittelmeer droht Ölpest

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Foto: dpa, gbl cs

Die Hafenbehörde der Stadt rief am Samstag den Notstand aus. Wegen starken Regens hatte zuvor eine eilends errichtete Barriere im Fluss Polcevera das ausgetretene Öl nicht aufhalten können. Aus dem Leck in einer Pipeline der Raffinerie Iplom waren am vergangenen Sonntag große Mengen Öl in den Fluss gelangt.

Medienberichten zufolge trieben bereits mehrere Öllachen westlich von Genua im Mittelmeer. Bürgermeister Marco Doria sagte, wahrscheinlich handele es sich dabei um Öl, das bereits in den ersten Stunden des Unglücks ausgetreten sei. Ein örtlicher Zivilschutzvertreter, Gianni Crivello, sprach von einer "komplizierten Lage". "Wir wissen nicht, wieviel Öl im Meer landen könnte." Genua liegt in der Nähe von mehreren Küstenschutzgebieten, darunter die Unesco-Weltkulturerbe-Region Cinque Terre.

In einer Stellungnahme des Infrastrukturministers Graziano Del Rio hieß es: "Die Situation (...) ist heikel aber unter Kontrolle. Sie arbeiten am Wiederaufbau der Sperren und errichten eine Schutzkette." Die Hafenbehörde teilte mit, dass beim Nachgeben der Barriere kein weiteres Öl ausgetreten sei, da die anderen Sperren noch dicht seien.

Die Raffinerie Iplom musste ihren Betrieb bis auf Weiteres einstellen und einigte sich mit den Gewerkschaften auf eine vorläufige Freistellung von 240 ihrer 252 Mitarbeiter. "Es ist ein schwieriger Augenblick für uns alle", hatte Firmenchef Giorgio Profumo am Freitag eingeräumt.

Am vergangenen Sonntag war eine unterirdische Pipeline geborsten, die die Raffinerie mit dem Hafen verbindet. Dabei floss Öl in zwei Kanäle und den Fluss Polcevera und soll Strände nahe der Mündung des Stroms verseucht haben. Von den 500 Tonnen des ausgeflossenen Öls sollen etwa zehn Prozent ins Meer gelangt sein.

(felt/AFP/dpa)
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