Geflohene US-Mörder Wärterin wegen Beihilfe zum Gefängnisausbruch in Haft

Dannemora · Der Ausbruch zweier als hochgefährlich geltender Häftlinge wühlt den US-Staat New York auf. Nun wird eine Wärterin festgenommen, die dem Duo bei der Flucht geholfen haben soll.

USA: Spektakulärer Gefängnisausbruch in Dannemora
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Nach dem Ausbruch zweier verurteilter Mörder aus einem Hochsicherheitsgefängnis im US-Staat New York ist eine Wärterin verhaftet worden, die dem Duo zur Flucht verholfen haben soll. Der 51-jährigen Verdächtigen wird vorgeworfen, sich mit den als extrem gefährlich eingestuften Häftlingen David Sweat und Richard Matt angefreundet und ihnen Schmuggelware zugesteckt zu haben, wie die Behörden am Freitag mitteilten.

Um was für Gegenstände es sich dabei handelte, wollte der Strafvollzug nicht sagen. Bezirksstaatsanwalt Andrew Wylie erklärte jedoch zuvor, dass die beschuldigte Wärterin den Männern keine Elektrowerkzeuge gegeben habe. Mit solchen Geräten hatten der 48-jährige Matt und sein 14 Jahre jüngerer Mithäftling Sweat am vergangenen Wochenende Löcher in die Zellenwände und ein Stahlrohr geschnitten und sich davon gemacht.

New York: Zwei Mörder brechen aus US-Gefängnis aus - Großfahndung
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Die Staatsanwaltschaft verdächtigt die beschuldigte Wärterin zudem, sich den Schwerverbrechern als Fahrer eines Fluchtwagens zur Verfügung gestellt zu haben, tauchte aber dann am verabredeten Ort nicht auf. Die beiden Männer entkamen daher zu Fuß. Die Suche nach dem Duo dauert noch an.

Fahnder konzentrieren sich auf ein ländliches Gebiet rund um die Haftanstalt im Adirondack-Gebirge nahe der Grenze zu Kanada. Polizeichef Charles Guess versprach, nicht eher zu ruhen, bis die Männer gefasst seien. Zwar hätten seine Leute mit schlechtem Wetter zu kämpfen, aber Sweat und Matt auch, sagte er. "Wir verfolgen euch", fügte Guess hinzu. Mehr als 800 Beamte durchkämmen die Gegend nach den Flüchtigen.

Sweat verbüßte eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes an einem Hilfssheriff. Matt war zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er 1997 seinen 76-jährigen Ex-Chef entführt, gefoltert und mit einer Metallsäge zerstückelt haben soll. Leichenteile des Opfers wurden nach der Tat in einem Fluss gefunden.

Schon im vergangenen Jahren waren Beamte der Frage nachgegangen, ob Gefängniswärterin unangemessene Beziehungen zu Sweat unterhielt. Doch die Ermittlungen hätten keine soliden Gründe für ein disziplinarische Schritte ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Die Verdächtige arbeitete als Aufseherin in der gefängniseigenen Schneiderei, in der die Sweat und Matt arbeiteten. Im Zuge der Ermittlungen nach dem Ausbruch wurde die Frau nun vom Dienst suspendiert. Ihre Familie wies die Vorwürfe zurück und erklärte, sie könne den Häftlingen nicht zur Flucht verholfen haben.

(ap)
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