Zahlreiche Verletzte Polizist stirbt bei Anschlag auf türkische Polizeiwache

Neun Menschen durch · Bei einer starken Explosion vor einer Polizeiwache im Süden der Türkei ist mindestens ein Polizist ums Leben gekommen. Es handelte sich um einen Bombenanschlag.

 Vor der Polizeiwache in Gaziantep stehen mehrere Einsatzfahrzeuge.

Vor der Polizeiwache in Gaziantep stehen mehrere Einsatzfahrzeuge.

Foto: afp

Bei einem Bombenanschlag vor der Polizeizentrale in der südtürkischen Stadt Gaziantep ist am Sonntagmorgen mindestens ein Polizist getötet worden. 13 weitere Menschen wurden verletzt, wie der Gouverneur der Region Gaziantep, Ali Yerlikaya, laut türkischen Medienberichten sagte. Der Fernsehsender NTV berichtete, die Explosion sei durch eine Autobombe ausgelöst worden. Anschließend seien Schüsse zu hören gewesen.

Fernsehbilder zeigten chaotische Szenen am Tatort, wo sich Sanitäter um die Verwundeten kümmerten. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Die Sicherheitslage in der Türkei ist derzeit äußerst angespannt.

Im März hatte ein Selbstmordattentäter in einer Istanbuler Einkaufsstraße vier ausländische Touristen mit in den Tod gerissen. Die türkische Regierung schrieb die Tat der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu. Im Januar waren bei einem Selbstmordanschlag eines mutmaßlichen IS-Anhängers in Istanbul zwölf deutsche Touristen getötet worden. In der Hauptstadt Ankara verübten militante Kurden zwei Attentate mit mehr als 60 Toten.

Gaziantep liegt unweit der syrischen Grenze. Am Samstag vergangener Woche hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Stadt besucht, um sich ein Bild von der Lage der syrischen Flüchtlinge in der Türkei zu machen. Sie weihte in Gaziantep ein mit EU-Geldern finanziertes Kinderschutzzentrum ein und sprach mit geflüchteten Kindern. Gemeinsam mit EU-Ratspräsident Donald Tusk und Vize-EU-Kommissionspräsident Frans Timmermans besuchte Merkel nahe Gaziantep ein Flüchtlingslager.

(pst/AFP)
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