Mauretanien kündigt Auslieferung des Libyers an Gaddafi-Vertrauter kommt vor Gericht

Nuakchott · Einer der engsten Vertrauten des früheren libyschen Machthabers Muammar al Gaddafi wird in seiner Heimat vor Gericht gestellt. Das westafrikanische Land Mauretanien kündigte am Mittwoch die Auslieferung des ehemaligen libyschen Geheimdienstchefs Abdullah al Senussi an.

Gesetzlosigkeit in Libyen
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Regierungssprecher Nasser al Manei erklärte, Mauretanien habe der Überstellung al Senussis nach Tripolis zugestimmt, damit er in einem "fairen Prozess" vor Gericht gestellt werden könne.

Al Senussi wurde am Wochenende in Mauretanien festgenommen. Eine libysche Delegation hat seine Identität al Manei zufolge bestätigt.
Ein Termin für die Auslieferung wurde zunächst nicht genannt.

Der ehemalige Geheimdienstchef war nicht nur von den libyschen Behörden, sondern auch von Frankreich und vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag zur Fahndung ausgeschrieben.

Al Senussi wird sowohl für Übergriffe auf Zivilpersonen während des libyschen Volksaufstands im vergangenen Jahr als auch für die Tötung von 1.200 libyschen Häftlingen im Jahr 1996 verantwortlich gemacht.

Frankreich hat den langjährigen Vertrauten Gaddafis sowie fünf weitere Libyer wegen eines Anschlags auf ein Flugzeug im Jahr 1989 in Abwesenheit bereits zu lebenslanger Haft verurteilt.

Bei der Explosion einer Bombe in der Passagiermaschine im Luftraum von Niger wurden alle 170 Insassen getötet. Unter den Opfern waren auch 54 Franzosen. Auch Paris hatte im vergangenen Jahr für den Fall einer Festnahme al Senussis eine Auslieferung beantragt.

(APD)
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