Leiche trieb in der Donau Gaddafi-Vertrauter Ghanem ist ertrunken

Wien · Beim Tod des früheren libyschen Ölministers Schukri Ghanem hat es nach ersten Polizeierkenntnissen keine Gewalteinwirkung gegeben. Wie die Polizei am Montag in Wien mitteilte, legten die ersten Ergebnisse der Autopsie nahe, dass der 69-Jährige ertrunken sei.

 Schukri Ghanem lebte in Wien im politischen Exil.

Schukri Ghanem lebte in Wien im politischen Exil.

Foto: dapd, Gregorio Borgia

Die Leiche des langjährigen Vertrauten des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi war am Sonntagvormittag in der Donau treibend entdeckt worden. Bereits am Sonntag hatte die Polizei erklärt, dass am Körper keine Spuren von Gewalteinwirkungen entdeckt worden seien. Es sei möglich, dass Ghanem schlecht geworden und er ins Wasser gefallen sei, hieß es. Die Nachrichtenagentur APA hatte unter Berufung auf einen Islamexperten zunächst berichtet, Ghanem sei tot in seiner Wohnung gefunden worden und sei vermutlich an einem Herzinfarkt gestorben.

Ghanem hatte im Zuge des Aufstands gegen Gaddafi im Mai 2011 mit dem langjährigen Machthaber gebrochen und hatte sich nach Wien abgesetzt, das er von zahlreichen Sitzungen der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) gut kannte. Ghanem war von 2003 bis 2006 Regierungschef und Ölminister in Tripolis. Anschließend stand er bis 2011 der staatlichen Ölgesellschaft vor.

Die Nachrichtenagentur APA hatte zuvor einen Islamexperten zitiert, der sich auf Angaben der Familie berief, wonach Ghanem tot in seiner Wohnung gefunden worden sei. Vermutlich sei er an einem Herzinfarkt gestorben, hieß es demnach. Diese Angaben hatte ein Sprecher des Außenministeriums in Wien zunächst bestätigt.

(AFP)
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