Amoklauf mit fünf Toten Todesschütze von Raleigh als 15-Jähriger identifiziert

Raleigh · Die Polizei in der US-Großstadt Raleigh hat nach tödlichen Schüssen auf fünf Menschen auf einem Wanderweg einen erst 15-jährigen Verdächtigen festgenommen. Polizeichefin Estella Patterson teilte am Freitag mit, der Jugendliche sei nach einem Schusswechsel mit der Polizei in kritischem Zustand.

 Der abgesperrte Tatort in Raleigh.

Der abgesperrte Tatort in Raleigh.

Foto: AP/Chris Seward

Unter den Opfern der Tat vom Donnerstagnachmittag war auch ein Polizist, der nach dem Dienst auf dem Heimweg war. Zwei weitere Menschen, darunter ein anderer Polizist, wurden verletzt und in Krankenhäuser gebracht. Der Beamte wurde später entlassen, doch war der andere Überlebende in der Nacht zum Freitag in kritischem Zustand.

Über Stunden hinweg fahndete die Polizei nach dem mutmaßlichen Schützen, bis er in einem Haus am Donnerstagabend gestellt wurde. Informationen, wie der Teenager schwer verletzt wurde, gab es zunächst nicht. Patterson sagte, das Motiv des Schützen sei noch nicht ermittelt.

Die Schüsse fielen am Donnerstag gegen 17.00 Uhr (Ortszeit) in einem Wohngebiet nordöstlich der Innenstadt von Raleigh auf dem Neuse River Greenway, wie Mary-Ann Baldwin erklärte, die Bürgermeisterin der Hauptstadt von North Carolina. Kurz darauf schwärmten zahlreiche Streifen- und Krankenwagen ins Viertel Hedingham aus. Die Polizei sperrte Straßen und forderte Bewohner auf, während der Fahndung nach dem Verdächtigen zu Hause zu bleiben.

North Carolinas Gouverneur Roy Cooper zeigte sich vor Reportern erschüttert über die Tat. „Heute hat der Terror unsere Türschwelle erreicht“, erklärte er. „Der Alptraum jeder Gemeinde ist nach Raleigh gekommen.“ Cooper sprach zudem von einem sinnlosen, furchtbaren und empörenden Akt von Schusswaffengewalt. Ähnlich äußerte sich Bürgermeisterin Baldwin. „Wir müssen diese stumpfsinnige Gewalt in Amerika stoppen, wir müssen Waffengewalt angehen“, forderte sie. „Wir haben viel zu tun, und heute Nacht haben wir viel zu betrauern.“ Über das mögliche Motiv lagen zunächst keine Angaben vor.

Die tödlichen Schüsse von Raleigh waren laut einer von der Nachrichtenagentur AP, der Zeitung „USA Today“ und der Northeastern University gepflegten Datenbank der 25. Vorfall mit Schusswaffen, bei dem es mehr als vier Tote gab. Solche Taten werden in der Datenbank als Massentötung definiert.

(felt/dpa)
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