Unruhen in Birma Fünf Menschen sterben nach Streit um Haarspange

Rangun · Ein Streit um eine Haarspange hat in Birma schwere Zusammenstöße zwischen Muslimen und Buddhisten mit mindestens fünf Toten ausgelöst. Zahlreiche weitere Menschen seien bei den Unruhen in Meikhtila rund 500 Kilometer nördlich der Hauptstadt Rangun verletzt worden, berichtete die Polizei am Donnerstag.

Stein des Anstoßes war demnach eine goldene Haarspange, die ein buddhistisches Ehepaar verkaufen wollte. Es beschuldigte den muslimischen Händler, das Teil bei dem Geschäft beschädigt zu haben. Empörung darüber habe sich am Mittwoch schnell ausgebreitet, mehrere Dutzend Menschen seien aufeinander losgegangen. Fünf Moscheen seien zerstört worden.

Die Unruhen waren die folgenschwersten seit den Zusammenstößen in der Rakhine-Region im Osten des Landes im vergangenen Jahr. Dort waren 180 Menschen - überwiegend Angehörige der Minderheit der muslimischen Rohingya - umgekommen. Birma ist überwiegend buddhistisch. Ein Drittel der 100 000 Einwohner von Meikhtila sind nach Angaben eines Abgeordneten der Oppositionspartei NLD aber Muslime. Der Parlamentarier sprach nach einem Besuch in der Region sogar von zehn Toten.

Laut Polizei handelt es sich bei den Opfern um einen 42 Jahre alten buddhistischen Mönch, einen muslimischen Einwohner von Meikhtila und drei weitere Buddhisten. Der Besitzer des Goldladens wurde festgenommen.

(dpa/felt)
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