Inzest-Vater lebenslang weggesperrt Fritzl: "Es tut mir leid von ganzem Herzen"

Sankt Pölten (RPO). Als das Urteil gefällt wurde, regte sich Josef Fritzl nicht. Der Inzest-Vater von Amstetten nahm die Entscheidung der Geschworenen hin. Schuldig in allen Punkten der Anklage, lebenslange Haft, Einweisung in eine geschlossene Psychiatrie. Zuvor hatte der 73-Jährige Reue bekundet. "Es tut mir leid von ganzem Herzen", sagte er in seinem Schlusswort.

Josef Fritzl vor Gericht
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Nach nur vier Prozesstagen kamen die Geschworenen in dem weltweit beachteten Prozess zu dem Ergebnis, dass Fritzl in allen sechs Anklagepunkten schuldig ist. Dies sind Mord, Sklaverei, Vergewaltigung, Inzest, Freiheitsberaubung und Nötigung.

Am schwersten wog der Schuldspruch wegen Mordes durch Unterlassen. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Fritzl es bewusst unterließ, eines der sieben mit seiner Tochter gezeugten Kinder von einem Arzt behandeln zu lassen. Der Junge starb 1996 nur 66 Stunden nach seiner Geburt. Elisabeth Fritzl hatte ihren Vater vergeblich um Hilfe angefleht.

Josef Fritzl nahm den Schuldspruch ohne besondere Regung auf und verzichtete auf Rechtsmittel. "Ich nehme das Urteil an", sagte er zweimal zu Richterin Andrea Humer. Der 73-Jährige hatte am Mittwoch überraschend ein volles Geständnis abgelegt.

Fritzl betrachte das Urteil als gerecht, sagte sein Anwalt Rudolf Mayer. Angesichts von Mord, 3000-facher Vergewaltigung und 24 Jahren der Einkerkerung seiner Tochter im Keller seines Hauses sei nichts anderes zu erwarten gewesen.

Tochter meldet sich zu Wort

(AFP)
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