Unter Auflagen Frankreichs Atom-Aufsicht billigt Laufzeit-Verlängerung auf 50 Jahre

Paris · Die teilweise mehr als 40 Jahre alten Atommeiler in Frankreich stehen immer wieder in der Kritik. Unter Auflagen hat die französische Atomaufsicht nun Laufzeitverlängerungen auf bis zu 50 Jahre ermöglicht.

 Das Atomkraftwerk Fessenheim in der Nähe der deutschen Grenze wurde 2020 nach zahlreichen Pannen heruntergefahren.

Das Atomkraftwerk Fessenheim in der Nähe der deutschen Grenze wurde 2020 nach zahlreichen Pannen heruntergefahren.

Foto: dpa/Patrick Seeger

Die Laufzeit der ältesten französischen Atomreaktoren kann unter Auflagen von 40 auf 50 Jahre verlängert werden. Das geht aus einer Stellungnahme der französischen Atomaufsicht Autorité de sûreté nucléaire (ASN) hervor, die am Donnerstag in Paris veröffentlicht wurde. Zur Bedingung machte die Behörde eine Reihe von Reparaturen, um Nuklearunfälle bei den 32 ältesten Reaktoren zu verhindern.

Von diesen Alt-Reaktoren haben nach Angaben von Greenpeace bereits 13 das Höchstalter von 40 Jahren überschritten, das die mehrheitlich staatliche Betreibergesellschaft Electricité de France (EDF) ursprünglich vorgesehen hatte. Die französische Regierung hatte den Weg für die Laufzeit-Verlängerung im April 2020 freigemacht. Frankreich bezieht rund 70 Prozent seines Stroms aus der Atomkraft, das ist der höchste Anteil weltweit.

Die Verlängerung betrifft unter anderen das Atomkraftwerk Bugey östlich von Lyon, das seit Ende der 70er Jahre in Betrieb ist. Betroffen sind auch die Reaktoren in Dampierre südlich von Paris und Tricastin nördlich von Avignon, die seit Anfang der 80er Jahre Strom produzieren.

Frankreich hatte sein ältestes Atomkraftwerk in Fessenheim am Oberrhein unweit von Freiburg im Breisgau im Juni des vergangenen Jahres endgültig abgeschaltet. Deutschland und die Schweiz hatten wegen zahlreicher Pannen jahrelang darauf gedrungen.

(chal/AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort