Klagen über militante Veganer Frankreichs Metzger fordern Polizeischutz

Paris · Die französischen Metzger bekommen Unterstützung von der Polizei - gegen angeblich militante Veganer. Der Chef des nationalen Fleischerverbandes zeigte sich nach einem Empfang im Pariser Innenministerium am Dienstag zufrieden.

 Blick in einen gut gefüllten Kühlraum einer Metzgerei (Symbolbild).

Blick in einen gut gefüllten Kühlraum einer Metzgerei (Symbolbild).

Foto: Kricke Sabine

"Ich denke, dass die Straflosigkeit aufhören wird", sagte Jean-François Guihard. Guihard und andere Vertreter der Metzgerzunft forderten nach seinen Worten Polizeischutz, "damit die Meister ihre Arbeit machen können". Der Chef des Fleischerverbandes lobte, die Berater von Innenminister Gérard Collomb hätten bei dem einstündigen Treffen "wirklich genau zugehört". Der Minister selbst nahm nicht teil.

"Wir haben niemals verlangt, vor jedes Geschäft einen Polizisten zu stellen", fügte Guihard hinzu. "Aber die Berater des Ministers haben uns versichert, dass die Präfekturen in den Verwaltungsbezirken das Nötige bei der örtlichen Polizei und Gendarmerie veranlassen werden", sagte er.

In einem vergangene Woche bekannt gewordenen Brief an das Innenministerium hatte der Fleischerverband über "physische, verbale und moralische Gewalt" geklagt. Die 18.000 Vertreter des Berufsstandes bekämen die "Folgen des Medienhypes um die vegane Lebensart" zu spüren, hieß es darin.

In Frankreich waren zuletzt mehrere Metzgereien mit falschem Blut bespritzt worden. Zudem wurde eine Veganerin im März zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, weil sie die Tötung eines Fleischers bei einer Geiselnahme als "gerecht" bezeichnet hatte. Der Mann wurde von einem Islamisten in einem Supermarkt im südfranzösischen Trèbes getötet.

(felt/AFP)
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