Kraftwerk in Frankreich Kühlflüssigkeit ausgelaufen bei Panne am Atomreaktor Flamanville

Flamanville/Frankreich · Der einstige Prestigereaktor im französischen Flamanville sollte ursprünglich 2012 ans Netz gehen. Doch mehrere Baufehler verzögern den Start noch immer, die geplanten Kosten haben sich fast vervierfacht.

 Blick auf die Baustelle des Reaktors in Flamanville im Jahr 2009. Eigentlich sollte das Kraftwerk 2012 ans Netz gehen. (Archivfoto)

Blick auf die Baustelle des Reaktors in Flamanville im Jahr 2009. Eigentlich sollte das Kraftwerk 2012 ans Netz gehen. (Archivfoto)

Foto: picture-alliance/ dpa

Bei einer erneuten Panne an dem im Bau befindlichen Druckwasser-Reaktor im französischen Flamanville ist Kühlflüssigkeit ausgelaufen. Das Ereignis sei als "signifikanter" Vorfall eingestuft worden, habe aber keine Folgen für die Sicherheit der Anlage oder die Gesundheit der Beschäftigten, teilte der Betreiber EDF am Freitag mit. Bei Wartungsarbeiten habe sich herausgestellt, dass etwa 74 Kilogramm Kühlflüssigkeit in dem EPR-Reaktor ausgetreten seien.

Insgesamt seien damit seit Jahresbeginn 172 Kilogramm Kühlflüssigkeit ausgelaufen. Es seien jedoch höchstens 100 Kilogramm im Jahr erlaubt. EDF habe umgehend Experten eingesetzt, um die undichte Stelle auszumachen und zu reparieren.

Das einstige Prestigeprojekt der französischen Atomindustrie gilt angesichts mehrerer Baufehler und explodierender Kosten mittlerweile als Misserfolg. Ursprünglich sollte der Reaktor 3,3 Milliarden Euro kosten und 2012 ans Netz gehen. Mittlerweile belaufen sich die Kosten auf mehr als zwölf Milliarden Euro. Einem Bericht zufolge könnten die Kosten bis zur Inbetriebnahme auf über 19 Milliarden Euro steigen. Mit der Inbetriebnahme wird frühestens Ende 2022 gerechnet.

(chal/AFP)
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