Bange um Ernte Frankreich droht Heuschrecken-Plage

Rodez (rpo). Frankreichs Bauern droht neben der anhaltenden Hitzewelle jetzt eine Heuschreckenplage: Hunderttausende Tiere bedrohen Frucht- und Futterpflanzen im Süden des Landes. Im Département Aveyron seien die Ernten und Weiden auf 700 bis 800 Höfen in Gefahr, teilte der dortige Bauernverband in Rodez mit. "Wolken von Insekten" zögen durch die Lande.

Aufzuhalten sind die Schwärme grauer Heuschrecken nicht. Den Bauern wurde deshalb empfohlen, ihre Ernten so schnell wie möglich einzufahren. "Am Anfang dachten wir noch, dass es ein paar kleine Insekten sind, die wir vernachlässigen können", sagte der 59-jährige Viehzüchter Gérard Laussel der Zeitung "Le Parisien".

Das habe sich in den vergangenen Wochen geändert. "Sie fressen alles, was grün und weich ist. Es bleiben nur die Stengel übrig." Hinzu komme, dass sie offenbar auch einen Geruchsstoff hinterließen, denn überall, wo die Insekten gewesen seien, "will das Vieh nicht mehr fressen".

Bauernverbandsexperte Patrice Lemoux vermutete, dass die für die Region ungewöhnliche Heuschreckenplage Folge der langen Trockenheit ist. Sie habe die "massenweise Vermehrung" der Insekten befördert. Da die Heuschrecken keine natürlichen Feinde haben, ist es für eine Bekämpfung zu spät. Denn aufzuhalten sind sie durch Pestizide nur, solange sie noch nicht geschlüpft sind. Die Bauern hoffen deshalb nun auf Regen oder noch besser Stürme, um die Schwärme auseinanderzutreiben. Das hat allerdings schon zu Beginn den Monats nicht funktioniert.

(afp)
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