Täter entkommen mit Beute nach Geiselnahme Bankräuber narren Polizei mit spektakulärem Coup in Paris

Paris · Ein filmreifer Banküberfall in der Nähe der Prachtmeile Champs-Elysées hält Paris in Atem. Drei Männer stürmten am Morgen die Filiale des Luxus-Geldinstituts Milleis, nahmen Angestellte stundenlang als Geiseln und machten sich dann mit ihrer Beute aus dem Staub.

 Ein Polizist steht vor der überfallenen Bank in Paris.

Ein Polizist steht vor der überfallenen Bank in Paris.

Foto: AFP/ERIC FEFERBERG

Das verlautete aus Polizeikreisen in Paris. Ein Großaufgebot an Sicherheitskräften konnte nicht verhindern, dass die mit Schusswaffen ausgerüsteten Täter entkamen.

Die mit Handfeuerwaffen bewaffneten Männer drangen demnach gleich nach der Öffnung gegen 7.30 Uhr in die rund 650 Meter vom Präsidentenpalast entfernte Bank ein. Sie fesselten die Angestellten und besprühten sie mit einer mysteriösen Flüssigkeit, die zunächst nicht bestimmt werden konnte. Dann brachen die Männer rund 30 Safes auf - und verschwanden bis Mittag spurlos aus der Bank, die ausgesprochen vermögende Kunden haben soll.

Während des Überfalls hätten die Diebe ein Schild an die Tür gehängt, wonach die Bank geschlossen sei, sagte Eddy Sid, Sprecher einer Polizeigewerkschaft, dem Fernsehsender BFM. Die Männer hätten das Personal gezwungen, die Safes zu öffnen. Nachdem die Räuber ihr Werk vollbracht hatten, überließen sie demnach die gefesselten Geiseln ihrem Schicksal. Die Angestellten konnten sich selbst befreien.

Der Überfall sorgte auf der Prachtmeile im Pariser Zentrum für großes Aufsehen. Noch am Nachmittag standen ein halbes Dutzend Polizeiautos vor der Bank.

Auch die Angestellten der umliegenden Geschäfte - darunter viele Luxusboutiquen und teure Restaurants - zeigten sich schockiert. "Wir haben nichts gehört, nichts gesehen. Erst als die Sicherheitskräfte kamen, wussten wir, was los war", sagte Pierre, der in einem Geschäft gegenüber der Bank als Verkäufer arbeitet. "Man hat uns aufgefordert, im Laden zu bleiben, das hat zwei Stunden gedauert und wir haben wieder aufgemacht."

Auf den Champs-Elysées kommt es immer wieder zu Raubüberfällen. Betroffen waren unter anderem Banken und Juweliere.

(felt/AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort