Fotos Das sind die alten und die neuen Hauptstädte
Der Wechsel einer Hauptstadt ist stets ein historisches Ereignis und in vielerlei Hinsicht mit erheblichem Aufwand verbunden. Er kann – wie im aktuellen Fall von Indonesien, dessen Hauptstadt Jakarta droht, mehr und mehr im Meer zu versinken – aus eher praktischen Gründen erfolgen. Meist stehen aber politische Erwägungen im Vordergrund.
So auch im Fall Deutschlands: Die Teilung des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg führte dazu, dass die (provisorische) Hauptstadt der BRD 1949 in Bonn (im Bild: Hofgarten und Schloss) eingerichtet wurde, während (Ost-)Berlin Hauptstadt der DDR war.
Mit dem Vollzug der Deutschen Einheit wurde Berlin zur Bundeshauptstadt erklärt; seit 1999 ist es auch Sitz von Parlament und Regierung.
Rangun (offiziell: Yangon) ist die größte Stadt und das industrielle Zentrum Myanmars.
Seit 2005 befindet sich der Regierungssitz des südostasiatischen Staates jedoch in der planmäßig errichteten neuen Hauptstadt Naypyidaw, wo unter anderem auch eine gigantische Buddha-Statue aus Marmor aufgestellt wurde.
Mit rund zwei Millionen Einwohnern ist Almaty (bis 1993 offiziell Alma-Ata) nach wie vor die größte Stadt Kasachstans. Sie war von 1936 bis 1991 Hauptstadt der Kasachischen Sowjetrepublik und bis 1997 Hauptstadt des unabhängig gewordenen Landes.
Astana wurde 1997 zur kasachischen Hauptstadt erklärt. Binnen weniger Jahre wandelte sich eine kleine Steppensiedlung in eine Vorzeigemetropole aus Beton und Glas.
Lagos war bis 1976 die Hauptstadt Nigerias und ist bis heute die mit Abstand größte Metropole (16 Millionen Einwohner) und das Finanzzentrum des westafrikanischen Staates. Das Bild zeigt den Fährhafen Ikorodu an einer Lagune des Atlantischen Ozeans.
Weithin sichtbar ist die goldene Kuppel der Großen Moschee in der nigerianischen Hauptstadt Abuja. Die Stadt wurde seit 1976 auf dem Reißbrett entworfen, ist seit 1991 Regierungssitz und zählt (mit Agglomeration) knapp vier Millionen Einwohner.
50 Jahre lang, von 1933 bis 1983, war Abidjan die Hauptstadt der Elfenbeinküste. Noch heute ist die Stadt am Golf von Guinea mit 5,6 Millionen Einwohnern der größte Ballungsraum des westafrikanischen Küstenlandes.
Auf Wunsch des ersten Staatspräsidenten des Landes, der aus dem Ort stammte, wurde jedoch Yamoussoukro ab den 1960er Jahren zur Großstadt entwickelt und 1983 zur Hauptstadt erhoben. Hier steht mit der Basilika „Unserer Lieben Frau des Friedens“ die nach Außenmaßen größte Kirche der Welt.
Colombo war bis 1982 die offizielle Hauptstadt von Sri Lanka. Bis heute hat sich die Stadt in den Augen der Landesbewohner als heimliche Hauptstadt sowie als kommerzielles Zentrum des Inselstaats erhalten.
Sri Jayewardenepura ist so etwas wie Sri Lankas Verwaltungshauptstadt. Städteplanerisch ist sie nicht nur als Vorgänger, sondern mit ihren 100.000 Einwohnern auch als Vorort von Colombo zu betrachten.
Zomba mit heute rund 100.000 Einwohnern wurde 1964 erste Hauptstadt des unabhängigen Malawi und blieb bis 1994 Parlamentssitz.
Dass Malawi auch ein Fahrradland ist, zeigt sich auf dieser Straßenansicht aus Lilongwe, das 1975 die Hauptstadt des im südöstlichen Afrika gelegenen Landes wurde.
Daressalam, gelegen an der Küste des Indischen Ozeans, war bis 1974 die Hauptstadt von Tansania. Bis heute ist es Regierungssitz und wirtschaftliches Zentrum. Auf dem Bild sieht man eine Szene auf dem Basar.
Auch in Tansania entschloss man sich dazu, das Land wenige Jahre nach Erlangen der Unabhängigkeit mit einer planmäßig aufgebauten, zentralen Hauptstadt zu versehen. Mit der Gestaltung von Dodoma wurde der amerikanische Architekt James Rossant betraut. Auch heute noch entwickelt sich die Stadt schnell weiter. Auf dem Bild ist das neue Justizgebäude im Bau zu sehen.
Karatschi ist mit wohl über 20 Millionen Einwohnern eine der größten Metropolen weltweit. Die Hafenstadt ist der wirtschaftliche Nabel Pakistans.
Hauptstadt des Landes ist jedoch das seit 1959 angelegte, klimatisch günstiger gelegene Islamabad.
Rio de Janeiro mit dem berühmten Zuckerhut ist die wohl bekannteste und touristisch bedeutsamste Stadt Brasiliens. Seine Hauptstadt war es jedoch nur bis 1960.
Brasília wurde als Planhauptstadt ab 1956 errichtet und übernahm bereits 1960 die Hauptstadtfunktion des riesigen südamerikanischen Landes. Das Zentrum der Stadt gehört seit 1987 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Das 1703 unter Zar Peter dem Großen gegründete Sankt Petersburg an der Mündung der Newa in die Ostsee diente seit 1712 als Hauptstadt des Russischen Kaiserreiches. Auf dem Bild sieht man das weltberühmte Museum Eremitage.
In Moskau schlägt das Herz Russlands. Mit dem Ende des Zarenreiches wurde die Stadt 1918 auch wieder zur Hauptstadt des Landes. Von 1922 bis 1991 war sie damit zugleich Hauptstadt der Sowjetunion.
Das 1835 gegründete Melbourne war nach Gründung des Australischen Bundes 1901 erster Sitz der Regierung Australiens. Diesen Status musste die Stadt jedoch bereits nach zwölf Jahren wieder abgeben.
Canberra wurde ab 1913 als Planhauptstadt und Kompromisslösung zwischen den beiden Metropolen Melbourne und Sydney errichtet; der Regierungsumzug erfolgte 1927. Das Bild zeigt die nächtliche Aussicht vom Mount Ainslie auf die Anzac Parade, eine Prachtstraße der Stadt.
Alle Länder, die ihre Hauptstadt gewechselt haben, finden Sie hier in der Übersicht.