Malaysia Airlines MH370 Forscher planen Suche mit Spezial-U-Boot aus Kiel

Hamburg · Forscher aus der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel bereiten sich einem Bericht zufolge auf eine Beteiligung an der Suche nach dem verschollenen Flugzeug von Malaysia Airlines mit einem Spezial-U-Boot vor. Vor Ort erschwert weiterhin schlechtes Wetter die Suche nach möglichen Trümmerteilen.

"Abyss": Das Spezial-U-Boot aus Kiel
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"Abyss": Das Spezial-U-Boot aus Kiel

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Der Direktor des Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung, Peter Herzig, sagte dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" nach Angaben vom Sonntag, er erwarte einen entsprechenden Auftrag, sollten erste Trümmer gefunden werden. Das U-Boot "Abyss" aus Kiel ist demnach eines von weltweit drei Exemplaren, die für eine Suche in Meerestiefen ab 3000 Metern geeignet sind.

Die Ozeanologen wollen mit dem Woods-Hole-Institut in den USA kooperieren, das die beiden anderen U-Boote betreibt. "Wir haben uns mit den amerikanischen Kollegen bereits abgesprochen, dass wir die Suche wieder gemeinsam machen", sagte Herzig der Zeitschrift. "Mit dem Sonar von drei U-Booten lässt sich simultan eine viel größere Fläche absuchen", führte er aus. Das vier Meter lange U-Boot wird derzeit am Kieler Hafen gewartet. "Wir tauschen die Batterien aus, warten den Antrieb und die Sensoren des Tauchgefährts", sagte Herzig.

Nach dem Fund des Trümmerfelds der abgestürzten Air-France-Maschine mit der Flugnummer AF 447 im Atlantik im Frühjahr 2011 mit dem Kieler U-Boot hofft Herzig nun, auch bei der Suche nach der verschollenen malaysischen Boeing 777 mit der Flugnummer MH370 helfen zu können. "Wenn es uns gelingt, den Suchort einzugrenzen, dann bin ich auch optimistisch, dass wir das Wrack auf dem Boden finden werden", sagte er dem "Spiegel".

Die malaysische Maschine mit 239 Menschen an Bord war am 8. März auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verschwunden. Später stellte sich heraus, dass sie noch stundenlang mit geänderter Route weitergeflogen sein muss, während die Kommunikationssysteme an Bord offenbar von Hand abgeschaltet wurden. Nach der Sichtung möglicher Wrackteile im südlichen Indischen Ozean konzentriert sich die Suche derzeit auf diese Region.

Die Suche nach vermeintlichen Wrackteilen wird erneut durch schlechtes Wetter erschwert. Das berichtete John Young, Abteilungsleiter für Noteinsätze der Seesicherheitsbehörde (Amsa), in der Zentrale in Canberra am Sonntag. "Wir hoffen auf einen Durchbruch", sagte Vize-Regierungschef Warren Truss bei einem Besuch der Zentrale jedoch. "Wir werden weitermachen, so lange es Hoffnung gibt."

Ein neuseeländisches Aufklärungsflugzeug mit Spezialkameras versuchte vergeblich Objekte wiederzufinden, die eine andere Crew beim Überflug am Samstag auf der Wasseroberfläche gesehen hatte. Sie wurden als "eine Art Holzpalette und Haltegurte" beschrieben, wie der Leiter des Rettungskoordinationszentrums, Mike Barton, berichtete. "Wir haben uns bei den Experten schlaugemacht, solche Paletten und Gurte werden durchaus in der Luftfracht verwendet."

(AFP)
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