Tsunami-Warnung aufgehoben Flutwelle war nur 50 Zentimeter hoch
Bangkok (rpo). Ein starkes Erdbeben der Stärke 8,1 hat am Mittwoch den Südpazifik erschüttert. Die Tsunami-Warnungen für Neuseeland und die Fidschi-Inseln wurden inzwischen wieder aufgehoben, alles war glimpflich verlaufen.
Ein massives Seebeben im Pazifik östlich von Australien hat Angst vor einer zerstörerischen Flutwelle geschürt. Das Geologische Institut der USA (USGS) registrierte in der Region um die Tonga-Inseln eine Erschütterung der Stärke 8,0 auf der USGS-Skala. Eine anfängliche Tsunami-Warnung für den Südwest-Pazifik wurde am Mittwoch zurückgestuft: Offenbar war die Flutwelle nur etwa 50 Zentimeter hoch.
Ein Hotelgast in Tonga verletzte sich, als er offenbar in Panik aus dem Fenster seines Zimmers im dritten Stock sprang. Das mächtige Beben ereignete sich in einer relativ geringen Tiefe von 16 Kilometern, was nach Ansicht von Experten das Risiko eines Tsunami erhöhte. Wenige Stunden nach den Erdstößen gaben die Experten vorsichtige Entwarnung: "Es sieht so aus, als ob es nahe des Epizentrums einen Tsunami von einem halben Meter gab", sagte der Meereskundler Nathan Becker von dem im US-Bundesstaat Hawaii ansässigen Tsunami-Warnzentrum für den Pazifik. "Es war ein kleines örtliches Ereignis, und ein größerer Tsunami auf dem Weg nach Neuseeland und Fidschi scheint nun unwahrscheinlich." Das Warnzentrum stellte eine Bebenstärke von 7,8 auf der Richterskala fest.
Das Warnzentrum hatte die Gefahr eines Tsunami zunächst als "wahrscheinlich" eingestuft und Neuseeland sowie die Fidschi-Inseln zu Vorsichtsmaßnahmen aufgerufen. Das Epizentrum des Bebens am Mittwoch um 17.26 Uhr MESZ lag rund 160 Kilometer nordöstlich der Tonga-Hauptinsel Nuku'Alofa und 2145 Kilometer nordwestlich von Auckland in Neuseeland.
Das Königreich Tonga ist ein Inselstaat im Südpazifik. Der Archipel umfasst die 169 früher auch Freundschaftsinseln genannten Tongainseln, von denen nur etwa ein Viertel bewohnt sind und das Minerva-Riff. Tonga liegt mit seinen vielen Atollen im Gebiet des Pazifischen Feuerrings. Östlich des Archipels liegt der bis 10.882 Meter tiefe Tongagraben. Hier taucht die Pazifische Platte westwärts mit mehreren Zentimetern pro Jahr unter die Australische Platte.
Am 26. Dezember 2004 hatte ein Seebeben der Stärke 9,1 im Indischen Ozean eine verheerende Flutwelle (Tsunami) ausgelöst, die mindestens 216.000 Menschen das Leben kostete, mehr als 131.000 allein in der indonesischen Provinz Aceh auf Sumatra.
