Erste Erhebungen Flutspenden kosten Fiskus rund 90 Millionen Euro

München (rpo). Die Deutschen haben ihre Taschen weit geöffnet und bislang rund 400 Millionen Euro für die Opfer der Flutkatastrophe in Südasien gespendet. Weil die Spenden von der Steuer absetzbar sind, muss der Fiskus auf bis zu 90 Millionen Euro an Steuereinnahmen verzichten.

Dies geht aus Berechnungen des rheinland-pfälzischen Finanzministeriums hervor, über die die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Dienstagausgabe berichtet. Danach bewirkt die Spendensumme der Bundesbürger von insgesamt rund 400 Millionen Euro Steuerausfälle in Höhe von 70 bis 90 Millionen Euro.

Das Ministerium stützt sich laut Vorabmeldungen auf erste Erhebungen, wonach viele Spenden ohne Quittung in Sammelbüchsen gelandet seien und daneben insbesondere Firmen, Rentner und Besserverdienende Geld gegeben hätten.

Rentner zahlten auf Grund ihres geringen Einkommens ohnehin kaum Steuern, könnten also fast nichts absetzen. Insgesamt seien die Steuerausfälle daher geringer als zunächst erwartet.

Zudem versteuerten Auslandsdeutsche wie Rennfahrer Michael Schumacher mit seiner Rekordspende von alleine etwa 7,5 Millionen Euro ja ohnehin ihr Einkommen im Ausland. Von dem gespendeten Geld würden deshalb wohl nur gut 280 Millionen Euro abgesetzt.

Unterstelle man bei privaten Spendern, aber auch Unternehmen einen durchschnittlichen Steuersatz von 30 Prozent, komme man auf einen Steuerausfall "von ganz grob zwischen 70 bis 90 Millionen Euro". Der Mainzer Finanzminister Gernot Mittler findet das auch völlig in Ordnung: "Es ist gut, dass der Staat die private Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger anregt und fördert", zitiert die Zeitung den SPD-Politiker.

(ap)
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