Naturkatastrophen in Asien 160.000 Menschen müssen ihre Häuser verlassen

Kuala Lumpur · Seit Tagen leiden mehrere asiatische Länder unter Starkregen. In Malaysia sind oft nur noch Dächer sichtbar. Auf Sri Lanka begraben Erdrutsche ganze Häuser. Auch der Süden Thailands ist betroffen.

 37 Menschen sollen wegen des anhaltenten Regens in Asien bereits ums Leben gekommen sein.

37 Menschen sollen wegen des anhaltenten Regens in Asien bereits ums Leben gekommen sein.

Foto: afp, MRN/DD

Anhaltender Starkregen in verschiedenen Ländern Asiens hat 37 Menschen das Leben gekostet und mehr als eine Million Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Allein in Sri Lanka starben nach offiziellen Angaben bis Samstag 21 Menschen durch Überschwemmungen und Erdrutsche. Neun weitere werden noch unter Erdmassen vermisst. Malaysia kämpft mit den schwersten Fluten in seiner jüngeren Geschichte. Und auch in Thailand muss die Armee Menschen in zahlreichen Dörfern helfen.

Nach Angaben des sri-lankischen Katastrophenschutzzentrums sind auf der Insel im Indischen Ozean mehr als 800 000 Menschen vor den Fluten geflohen. Nach einer Woche anhaltendem Regen werde die Situation immer dramatischer, sagte eine Mitarbeiter des Zentrums. Vor allem im Norden und im Osten stiegen die Pegelstände weiter. Im zentralen Distrikt Badulla, etwa 200 Kilometer östlich der Hauptstadt Colombo, gingen mehrere Erdrutsche ab. Sri Lankas Präsident Mahinda Rajapaksa reiste in die betroffenen Gebiete.

In Malaysia mussten mehr als 160.000 Menschen ihre Häuser verlassen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Bernama berichtete. Acht Menschen kamen dort bislang durch die Überflutungen ums Leben. Besonders betroffen sind demnach die ländlichen Küstenregionen im Osten des Landes. Hilfe komme nur langsam an, da Schienen und Straßen an vielen Orten unter Wasser stünden. Immer wieder komme es zu Stromausfällen, weil der Energieversorger mehr als 1200 Transformatorhäuschen abschaltete, um Kurzschlüsse zu verhindern.

Der stellvertretende malaysische Regierungschef Muhyiddin Yassin beschrieb die Situation mit "jenseits aller Erwartungen". Örtliche Zeitungen druckten Bilder von Dörfern oder ganzen Ortschaften, die in schlammbraunem Wasser versanken - nur die Dächer waren noch sichtbar. In dem südostasiatischen Land regnet es um diese Jahreszeit regelmäßig an der Ostküste - aber kaum jemals so stark wie diesmal.

Auch im Süden Thailands kämpften die Menschen mit ungewöhnlich starkem Regen. Mindestens acht Menschen starben, zwei Menschen würden vermisst, erklärte des Katastrophenschutzzentrum. Insgesamt seien 1415 Dörfer betroffen. Regierungschef Prayuth Chan-ocha besuchte die Regionen und erklärte sie zu Katastrophen-Zonen.

(dpa)
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