Unfall am Madrider Airport Flugzeuge stoßen am Boden zusammen

Madrid · Auf dem Madrider Flughafen sind am Samstag zwei vollgetankte Flugzeuge vom Typ Airbus 330 am Boden zusammengestoßen. Die Passagiere beider Maschinen mussten aussteigen, keiner von ihnen wurde jedoch verletzt, wie Sprecher des Airports mitteilten.

Die genauen Hintergründe waren zunächst unklar. Wie eine Sprecherin des Flughafenbetreibers Aena am Sonntag erklärte, hatte der Pilot eines Flugzeugs der spanischen Gesellschaft Air Europa mit Ziel Caracas um Genehmigung für das "pushback"-Manöver erbeten. Dabei wird das Flugzeug aus der Parkposition von einem Schlepper rückwärts auf den Rollweg geschoben. Diese Genehmigung sei nicht erteilt worden. Der Pilot sollte noch etwas warten, was dieser verstanden habe, sagte die Sprecherin.

Dennoch setzte sich der Flieger aus bisher unerklärlichen Gründen in Bewegung. Dabei habe das Heck des Flugzeugs einen Flügel einer Maschine der Gesellschaft Orbest (vorher Iberworld) berührt. Der Flieger, der mit Ziel Cancún (Mexiko) starten wollte, war mit einer Geschwindigkeit von zehn Stundenkilometern in Richtung Startbahn unterwegs.

Den Angaben nach entstanden nur leichte Schäden. Die Flugzeuge konnten jedoch nicht abheben. Die 297 Passagiere der Air-Europa-Maschine konnten erst mit einer fünfstündigen Verspätung an Bord eines anderen Fliegers ihre Reise antreten. Die Insassen der Orbest-Maschine wurden in einem Hotel untergebracht und sollten am Sonntag nach Cancún geflogen werden.

Eine Kommission der spanischen Zivilluftfahrtbehörde leitete eine Untersuchung der Unfallursache ein. Ein Sprecher der Fluglotsen-Gewerkschaft USCA sagte, der Zwischenfall könnte darauf zurückzuführen sein, dass seit einem Jahr das Bodenpersonal und nicht die Fluglotsen für die Wahrung des Sicherheitsabstandes zwischen den Flugzeugen verantwortlich sei. Diese Maßnahme sei nur mit dem Ziel getroffen worden, Kosten zu sparen.

(dpa)
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