Black Box noch nicht gefunden "Technisches Problem" oder Pilotenfehler hinter Flugzeugabsturz vermutet

Sotschi · Bei dem Absturz einer russischen Militärmaschine starben offenbar alle 92 Insassen. Als Ursache vermutet die russische Regierung ein "technisches Problem" oder einen Pilotenfehler. Ein "terroristischer Akt" gilt laut dem Verkehrsminister als eher unwahrscheinlich.

 Suche nach Opfern, Trümmerteilen und der Black Box: Die Absturzursache bleibt zunächst unklar.

Suche nach Opfern, Trümmerteilen und der Black Box: Die Absturzursache bleibt zunächst unklar.

Foto: dpa, sc lb

Verkehrsminister Maxim Sokolow äußerte sich am Montagmorgen nach einer Sitzung einer Untersuchungskommission. Bislang konnten elf Leichen geborgen werden. Die Suchmannschaften fanden mehr als 150 Trümmerteile der Tupolew Tu-154, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte. Zehn Leichen seien nach Moskau gebracht worden, um identifiziert zu werden. Für Montag hatte Präsident Wladimir Putin Staatstrauer angeordnet.

Mehr als 3500 Helfer, darunter 150 Taucher, 39 Schiffe, fünf Hubschrauber und Drohnen waren bei der Suche nach Opfern und Wrackteilen im Einsatz. Die russischen Behörden weiteten derweil den Radius der Suche aus. Die Black Box konnte bisher noch nicht gefunden werden.

Das Flugzeug war in Moskau gestartet. Nach einer Zwischenlandung in der Schwarzmeerstadt Sotschi hob es am frühen Sonntagmorgen in Richtung Syrien ab. Nur zwei Minuten später verschwand die Maschine laut den Behörden vom Radar.

An Bord der Maschine waren 84 Passagiere sowie acht Besatzungsmitglieder, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Unter ihnen waren 64 Mitglieder des Alexandrow-Ensembles, das auch als Chor der Roten Armee bekannt ist. Auch acht Militärangehörige waren in der Maschine, unter ihnen Chordirigent Waleri Chalilow. Der Armeechor sollte bei den Neujahrsfeiern auf dem russischen Luftwaffenstützpunkt in Hmeimim im Westen Syriens auftreten. Russland hatte im September 2015 in den Bürgerkrieg in Syrien eingegriffen und unterstützt den syrischen Staatschef Baschar al-Assad.

Unter den Insassen der Unglücksmaschine waren ferner neun Journalisten, zwei ranghohe Beamte sowie Elisaweta Glinka, Leiterin einer bekannten russischen Hilfsorganisation.

(vek / AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort