Tote und Verletzte Flugzeug bricht bei Landung in Indien auseinander

Neu Delhi · Eine Maschine der Fluggesellschaft Air India mit 191 Menschen an Bord ist bei der Landung verunglückt. Laut Polizeiberichten sind dabei mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen, mindestens 123 Menschen wurden verletzt.

Air India: Flügzeugabsturz bei Monsunregen in Indien mit mindestens 17 Toten
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Flügzeugunglück in Indien mit mindestens 15 Toten

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Foto: AFP/-

Bei einem Flugzeugunglück auf regennasser Piste in Indien sind mindestens 17 Menschen ums Leben gekomment, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Die Air-India-Express-Maschine IX 1344 aus Dubai mit 184 Passagieren an Bord sei bei der Landung im südindischen Bundesstaat Kerala am Freitagabend (Ortszeit) über die Landebahn hinaus geschlittert, sagte ein Sprecher der Zivilluftfahrtbehörde.

Anschließend sei sie in zwei Stücke gebrochen. Pisten auf Hügeln seien besonders schwer anzufliegen, erklärten Luftfahrtexperten örtlichen Medien. Immerhin sei das Flugzeug nicht in Flammen aufgegangen, hieß es von der Zivilluftfahrtbehörde. Damit ist wohl eine größere Tragödie verhindert worden. Auf dem Boden wurde die Maschine trotz Regen weiter mit Wasser bespritzt, wie Fernsehbilder zeigen.

Flugzeugabstürze: Die schlimmsten Flugzeugunglücke seit dem Jahr 2001
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Die schlimmsten Flugzeugunglücke seit 2001

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Foto: AP/Marcio Jose Sanchez

Alle Passagoere seien in Krankenhäuser in Kozhikode eingeliefert worden, erklärte ein Polizeisprecher. Nach Angaben eines Vertreters des Bundesstaates Kerala war unter den Todesopfern einer der Piloten der Maschine.

Der Flug war Teil eines Rückholprogramms von indischen Bürgen, die wegen des Coronavirus im Ausland gestrandet waren. In der Golfregion arbeiten Millionen Inder, viele warteten lange bis sie endlich nach Hause reisen konnten. In keiner anderen Region der Welt waren mehr Inder in dieser Zeit gestrandet. Unter den 184 Passagieren der Boeing 737 seien auch zehn Kleinkinder gewesen, berichtete ein Sprecher der Zivilluftfahrtbehörde.

Nach Angaben der zuständigen Regionalbehörden könnte die Zahl der Toten auf 30 bis 40 steigen, da mehrere Überlebende schwer verletzt seien. Der Fernsehsender NDTV berichtete, dass der Pilot und der Co-Pilot unter den Toten seien. Die meisten Opfer hätten demnach in den vorderen Reihen gesessen. Fernsehbilder zeigten unter anderem Verletzte, die in Krankenhäusern am Boden lagen. Um Mitternacht in Indien - mehr als vier Stunden nach der Bruchlandung - teilte der Zivilluftfahrtminister mit, dass die Bergungsarbeiten abgeschlossen seien.

In der Region hatte es am Freitagabend stark geregnet. Zurzeit ist in Indien Monsunzeit, die gewöhnlich von Juni bis September dauert. Während dieser Zeit gab es in Indien in der Vergangenheit schon mehrere Flugzeugunglücke. Es gibt in diesen Monaten auch immer wieder Überschwemmungen und Erdrutsche mit vielen Toten.

Laut Flugtracking-Internetseite FlightRadar24 flog die Maschine vor der Landung zunächst mehrere Kreise über dem Flughafen. Die Zivilluftfahrtbehörde kündigte eine Untersuchung des Unglücks an. Damit solle herausgefunden werden, ob der Regen das Schlittern des Flugzeugs verursacht hatte oder ob die Bremsen nicht funktioniert hätten.

Indiens Premier Narendra Modi twitterte: „Meine Gedanken sind mit denen, die ihre Liebsten verloren haben. Mögen die Verletzten so schnell wie möglich genesen.“

(ahar/dpa/afp)
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