Alle Flüge am pakistanischen Airport eingestellt Flughafen von Karachi erneut angegriffen

Karachi · Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen haben Bewaffnete Einrichtungen des internationalen Flughafens der pakistanischen Stadt Karachi angegriffen. Ein Flughafensprecher sagte, die Kämpfer hätten am Dienstag eine Anlage für Sicherheitsübungen rund einen Kilometer vom Flughafen entfernt attackiert.

 Sicherheitsbeamte auf dem Flughafengelände.

Sicherheitsbeamte auf dem Flughafengelände.

Foto: dpa, ba pt

Diese Anlage diene dem Sicherheitspersonal des Airports als Trainingscenter. In der Nacht zum Montag hatten zehn Talibankämpfer auf dem Flughafen mindestens 26 Menschen getötet. Sie selbst waren dabei auch ums Leben gekommen.

Fernsehbilder vom Dienstag zeigten, wie Sicherheitskräfte Stellungen hinter Gebäuden und Böschungen einnahmen. Der Sprecher sagte, die Bewaffneten hätten versucht, die Trainingsanlage von zwei verschiedenen Eingängen aus zu betreten. Die Sicherheitskräfte hätten sie zurückgedrängt. Die Kämpfe dauerten an. Über die Zahl der Angreifer und Opfer gab es zunächst keine Angaben. Für den Angriff übernahm niemand Verantwortung.

Die zivile Luftfahrtbehörde erklärte auf Twitter, alle Flüge am Internationalen Flughafen von Karachi seien wegen des neuerlichen Angriffs eingestellt worden. Sie rief die Menschen auf, Ruhe zu bewahren.

15 Rebellen getötet

In einer Reaktion auf den Angriff vom Montag tötete die pakistanische Armee am Dienstag in der Nähe der Grenze zu Afghanistan mindestens 15 Rebellen. Es seien in der Stammesregion der Khyber im Tirah-Tal Luftangriffe auf neun Verstecke der Kämpfer geflogen worden, teilte die Armee mit. Die Gegend dient in- und ausländischen Kämpfern, die Verbindungen zu Al-Kaida haben, als Unterschlupf. Die Hoffnung auf weitere Friedensverhandlungen mit der radikalislamischen Gruppe schwindet durch die Angriffe.

Am Dienstag hatte sich die Zahl der Opfer nach dem Taliban-Angriff auf den Flughafen vom Montag auf 26 erhöht. Sieben Leichen seien in dem ausgebrannten Flughafengebäude entdeckt worden, teilten die Behörden mit. Zunächst war von mindestens 18 Opfern die Rede. Später erhöhte sich die Zahl auf 19.

Shahidullah Shahid von der Terrororganisation Tehrik-i-Taliban Pakistan hatte am Montag gesagt, der Angriff auf den Jinnah-Flughafen von Karachi sei eine Vergeltung für den Mord an Taliban-Chef Hakimullah Mehsud im November gewesen. Mehsud war bei einem US-Drohnenangriff getötet worden. Zugleich hatte der Taliban-Sprecher weitere Attentate angekündigt.

Zum Teil als Polizisten getarnt

Die mit Maschinengewehren und einem Raketenwerfer bewaffneten Angreifer hatten sich zum Teil als Polizisten getarnt, um in ein Terminal für Frachtgut zu gelangen. Fünf Stunden lang wüteten sie dort und lieferten sich Gefechte mit Sicherheitskräften, bevor die Polizei die Kontrolle zurückgewann.

Die radikalislamischen Taliban liefern sich seit Jahrzehnten einen blutigen Kampf mit der pakistanischen Regierung. Der Konflikt hat bereits Zehntausende Menschen das Leben gekostet. Die Friedensverhandlungen zwischen beiden Seiten waren vor Wochen ins Stocken geraten.

(ap)
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