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Melilla und Ceuta Flüchtlinge stürmen spanische Exklaven

Madrid/Palermo · Der Flüchtlingsstrom aus Afrika und Nahost nach Südeuropa reißt nicht ab. Hunderte Afrikaner stürmten am Dienstag zum Teil mit Gewalt die spanischen Exklaven Melilla und Ceuta an der marokkanischen Küste.

 Afrikanische Flüchtlinge überklettern den Grenzzaun der spanischen Exklave Melilla.

Afrikanische Flüchtlinge überklettern den Grenzzaun der spanischen Exklave Melilla.

Foto: dpa, Guardia Civil , Handout

Allein in Melilla hätten mehr als hundert von insgesamt 300 Flüchtlingen spanisches Gebiet erreicht, berichtete die Nachrichtenagentur efe unter Berufung auf die spanische Polizei. In Ceuta schafften es mindestens 80 Afrikaner schwimmend an den Strand, während rund 50 von marokkanischen Grenzbeamten gestoppt wurden.

Nachdem am Montag ein Boot mit 42 Flüchtlingen in der Straße von Gibraltar gekentert war, setzte die spanische Küstenwache am Dienstag die Suche nach zwölf Vermissten fort. Am Dienstag fing die spanische Küstenwache zudem ein Boot mit 17 Flüchtlingen aus Algerien ab.

In Melilla hätten die Afrikaner "sehr gewalttätig" agiert, berichteten die Behörden. Sie hätten einen sechs Meter hohen Zaun niedergerissen und marokkanische und spanische Polizisten mit Steinen und anderen Objekten beworfen. Sechs Beamte und ein Flüchtling seien dabei verletzt worden.

Der neue Massenansturm stellt die spanischen Behörden vor große Probleme. Das für höchstens 512 Menschen konzipierte Auffanglager in Ceuta sei schon bisher mit mehr als 600 Afrikanern stark überbelegt gewesen, klagte der Regierungsbeauftragte Francisco Antonio González. In Marokko leben Hunderte Menschen aus Ländern südlich der Sahara in Camps und lauern auf eine Gelegenheit, nach Europa zu gelangen.

Auch Italien wird weiter von Flüchtlingen angesteuert. Fünf Boote mit zusammen knapp 1000 Migranten wurden in der Nacht zum Mittwoch von Küstenwache und Marine gesichert. Die meisten der Migranten wurden sofort nach Sizilien gebracht oder waren auf dem Weg dorthin. Unter den Flüchtlingen sind großteils Syrer, daneben auch Menschen aus palästinensischen Gebieten und afrikanischen Ländern.

An den Rettungsmaßnahmen vor den italienischen Küsten waren mehrere Frachter beteiligt. Das derzeit noch ruhige Spätsommerwetter begünstigt die Versuche der Migranten, Europa in Booten zu erreichen.

(dpa)
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