Neue Modehund-Welle befürchtet "First Dog" Bo steigert die Nachfrage bei Züchtern
Bonn/Castrop-Rauxel (RP). Der weltweite Wirbel um den neuen Hund der amerikanischen Präsidentenfamilie hat die Nachfrage nach Welpen des Portugiesischen Wasserhundes gesteigert. Der Deutsche Tierschutzverband befürchtet eine neue Modehund-Welle. Die ersten Züchter meldeten bereits, sie seien "ausverkauft".

Die Obamas zeigen der Welt ihren "First Dog"
Medi Gole aus Castrop-Rauxel, eine von lediglich fünf Züchtern, die im Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) die seltene Rasse züchten, merkt das steigende Interesse deutlich. "Es gibt fast pausenlos Anfragen." Zwar hätten die Obamas mit dem idealen Familienhund "die richtige Wahl getroffen", und er sei es deswegen sicherlich wert, bekannter zu werden. Doch eine Angst ist der Züchterin und dem Tierschutzverein gemein: In der Vergangenheit habe es immer wieder "tierische Modetrends" mit tragischen Folgen gegeben, wie nach dem Film "101 Dalmatiner".
Die erhöhte Nachfrage führe oft auch dazu, dass unseriöse Händler kranke Welpen verkaufen würden. "Bei der Zucht dieser Hunde gibt es ganz strenge Regeln. Vorher sind immer Gentests erforderlich, um Erbkrankheiten zu vermeiden", erläutert Medi Gole.
Die Züchterin mahnt deswegen zu Geduld: "Die Hunde sind nunmal selten. Da gibt es für die Welpen oft lange Wartezeiten, aber wem an der Rasse gelegen ist, der sollte das in Kauf nehmen und nicht auf unseriöse Angebote im Internet reinfallen." Schon jetzt würden Portugiesische Wasserhundrüden ohne Papiere und Ahnentafeln im Internet zur Zucht angeboten.
Thomas Schröder, Mitarbeiter des Tierschutzbundes, warnt zudem davor, die Hundeanschaffung zu unterschätzen: "Viele werden sich mit einem Portugiesischen Wasserhund übernehmen. So ein Hund braucht viel Bewegung."