Mindestens 120 Verletzte Feuerwehr kämpft nach Explosion von Öl-Tanks in Kuba gegen Flammen

Matanzas/Kuba · Nach der Explosion eines Treibstofflagers bekommen die Einsatzkräfte in Kuba das Feuer nicht unter Kontrolle. Hubschrauber und Löschschaum sollen nun die Wende bringen.

 Zwei Männer beobachten wie eine riesige Rauchwolke vom Supertankerstützpunkt aufsteigt, während Feuerwehrleute daran arbeiten, ein Feuer zu löschen.

Zwei Männer beobachten wie eine riesige Rauchwolke vom Supertankerstützpunkt aufsteigt, während Feuerwehrleute daran arbeiten, ein Feuer zu löschen.

Foto: dpa/Ramon Espinosa

Fast drei Tage nach der Explosion in einem Treibstofflager im Norden von Kuba haben die Einsatzkräfte weiterhin gegen das Feuer angekämpft. Hubschrauber der Streitkräfte überflogen am Montag die Anlage in Matanzas und warfen Wasser auf den Brandherd, wie das Präsidialamt mitteilte. Zudem nahm die Feuerwehr eine hydraulische Pumpe in Betrieb, um Löschschaum zu versprühen, wie Gouverneur Mario Sabines Lorenzo sagte.

Am Freitagabend hatte ein Blitz während eines Gewitters den Treibstofftank in Matanzas zur Explosion gebracht. Das Feuer griff auf andere Teile der Anlage über. In der Nacht auf Montag explodierte ein zweiter Tank, ein dritter stürzte ein. Spezialisten aus Mexiko und Venezuela reisten an, um bei den Löscharbeiten zu helfen.

Nach Angaben der kubanischen Regierung mussten zwischenzeitlich mehr als 120 Menschen medizinisch versorgt werden. Am Montag wurden noch 24 Patienten stationär behandelt, wie die kubanische Regierung mitteilte. Acht der Opfer befanden sich in einem kritischen Zustand. 16 Menschen wurden noch immer vermisst. Ein Feuerwehrmann kam bei dem Brand ums Leben.

Papst Franziskus sprach den Einsatzkräften in Kuba Mut zu. „Papst Franziskus versichert seine Nähe zum kubanischen Volk und zu allen Familien der Betroffenen und bittet den Herrn, ihnen in diesem Moment des Schmerzes Kraft zu geben und die Löscharbeiten und die Suche zu unterstützen“, hieß es in einem am Montag veröffentlichten Schreiben des Heiligen Stuhls an die kubanische Bischofskonferenz.

Die Tanks enthielten kubanisches Rohöl und importiertes Schweröl, das vor allem zur Stromerzeugung verwendet wird. Der Brand verschlingt wichtige Energiereserven des sozialistischen Staats, der ohnehin unter einer schweren Wirtschaftskrise und großen Problemen bei der Energieversorgung leidet. Zuletzt kam es zu ständigen Stromausfällen, was vor einem Jahr zu Anti-Regierungs-Protesten führte.

(albu/dpa)
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