Diebstahl von Auschwitz-Schriftzug Festgenommener Schwede bestreitet Tat

Stockholm (RPO). Der in Schweden festgenommene Ex-Rechtsextremisten-Führer Anders Högström hat eine Verwicklung in den Diebstahl des Schriftzugs aus dem NS-Konzentrationslager Auschwitz bestritten. Dies erklärte Högströms Anwalt Björn Sandin am Freitag laut der schwedischen Nachrichtenagentur TT. Sein Mandant habe vielmehr zur Aufklärung der Tat beigetragen.

 Der angeklagte Anders Högström bestreitet eine Verwicklung in den Diebstahl des Schriftzugs "Arbeit macht frei".

Der angeklagte Anders Högström bestreitet eine Verwicklung in den Diebstahl des Schriftzugs "Arbeit macht frei".

Foto: SCANPIX SWEDEN, AP

Der 34-Jährige war am Donnerstag auf Grundlage eines europäischen Haftbefehls in seiner Wohnung in Stockholm festgenommen worden. Ihm wird unter anderem Anstiftung zum Diebstahl und unerlaubter Handel mit Kulturgütern vorgeworfen. Laut seinem Anwalts hofft Högström, nicht an Polen ausgeliefert zu werden.

Die polnische Justiz hatte Högström wegen seiner Rolle bei dem Diebstahl bereits im Dezember angeklagt. Högström sagte laut schwedischen Medien dagegen, er habe den Schriftzug als Mittelsmann entgegen nehmen und verkaufen sollen. Stattdessen habe er aber die Polizei informiert.

Der aus Eisen geformte, fünf Meter lange Schriftzug mit den zynischen Worten "Arbeit macht frei" war am 18. Dezember gestohlen worden. Wenige Tage später fand die Polizei den in drei Teile zerlegten Schriftzug in Nordpolen und nahm fünf polnische Verdächtige fest. Ende Januar erhielt das Auschwitz-Museum den Schriftzug zurück.

Der Diebstahl hatte in Polen, Deutschland, Israel und in jüdischen Gemeinden in aller Welt Empörung ausgelöst. Im NS-Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau wurden zwischen 1940 und 1945 etwa 1,1 Millionen Menschen, davon eine Million Juden, ermordet.

(AFP/jre)
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