„Fest der explosiven Hämmer“ Warum Mexikaner mit Hämmern auf Sprengstoff schlagen

San Juan de la Vega · Sprengstoff an einem schweren Hammer befestigen und danach so fest auf eine Metallplatte schlagen, dass es zur Explosion kommt. Klingt nach einer schlechten Idee? Ist in einer mexikanischen Stadt das ein traditionelles Fest. Worum es geht.

Karnevalsfeier mit Knalleffekt: In einer mexikanischen Kleinstadt haben am Dienstag Tausende Menschen das „Fest der explosiven Hämmer“ gefeiert. Dabei wird Sprengstoff an einem schweren Hammer befestigt und die Ladung anschließend auf eine Metallplatte geschlagen, damit sie explodiert.

Das Staub aufwirbelnde Spektakel ist Teil der Feiern für den Stadtpatron San Juanito, auf Deutsch der Heilige Johannes. Zu den Feierlichkeiten gehöre aber noch weitaus mehr als nur das Hammer-Fest, sagte Eduardo García, der sich seit 14 Jahren an der Organisation beteiligt, der Deutschen Presse-Agentur. Die Bewohner von San Juan de la Vega beginnen bereits am Wochenende davor mit Prozessionen und Opfergaben für den Patron, wie García erklärte.

Zudem wird in den Straßen der kleinen Gemeinde im Bundesstaat Guanajuato der Entstehungsmythos des Festes nachgespielt. „Die Geschichte besagt, dass der Erfinder des Festes, Juan Aquino de la Vega, beraubt wurde. Er wandte sich an den Heiligen Johannes, um sein Eigentum zurückzubekommen“, so García. Als er sein Gold zurückbekommen habe, versprach er dem Heiligen, ein Fest zu veranstalten.

Die explosiven Hämmer seien erst später dazugekommen. Seit dem Jahr 2000 ist der knallende Teil des Festes aus Sicherheitsgründen auf eine freien Platz verlegt worden, wie García erklärte. Mittlerweile gebe es einen regelrechten Wettbewerb um die größte Explosion. Bei dem „Fest der explosiven Hämmer“ gibt es deshalb jedes Jahr Dutzende Verletzte.

(lukra/dpa)
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