Erneut Gewalt in Ferguson Zwei Polizisten vor Wache niedergeschossen
Ferguson · Nach den schweren Unruhen kommt die US-Stadt Ferguson im Bundesstaat Missouri nicht zur Ruhe: Medienberichten zufolge sind in der Nacht zwei Polizisten niedergeschossen worden.
Wie die "Washington Post" berichtet, sind die beiden Sicherheitskräfte am Rande einer Demonstration eingesetzt gewesen. Die Schüsse sollen von einem Haus auf einem Hügel gegenüber der Polizeistation abgegeben worden sein. Augenzeugen berichten, dass eines der Opfer im Gesicht getroffen worden sein soll. Völlig unklar ist noch, wer die Schüsse abgefeuert hat.
Ein 44 Jahre alter Polizist sei an der Schulter und sein 32 Jahre alter Kollege im Gesicht getroffen worden, sagte der Polizeichef des Bezirks St. Louis, Colonel Jon Belmar, während einer Pressekonferenz am frühen Donnerstagmorgen. Ihre Verletzungen seien ernsthaft, sie schwebten jedoch nicht in Lebensgefahr.
Als die Schüsse fielen, war die Menge im Begriff, sich aufzulösen, berichtet die Zeitung "The St. Louis Post-Dispatch". Einige Protestler seien zu Boden gefallen, andere weggerannt. Im Anschluss hätten viele Polizisten das Gebäude umstellt.
Zuvor hatte der umstrittene Polizeichef der Stadt nach massiven Vorwürfen wegen rassistischer Diskriminierung von Afro-Amerikanern seinen Rücktritt angekündigt. Thomas Jackson werde sein Amt am 19. März abgeben, sagte Bürgermeister James Knowles am Mittwoch. Der Schritt sei eine "gemeinsame Entscheidung" der Polizei und der Stadt.
Am Mittwochabend zogen etwa 150 Demonstranten vor die Polizeizentrale, um den Rücktritt zu feiern. Sie trafen dort auf Polizisten in Kampfausrüstung, die das Gebäude abgeriegelt hatten, berichtete die Zeitung "St. Louis Post-Dispatch" am Mittwochabend in ihrer Online-Ausgabe.
Mindestens zwei Demonstranten wurden festgenommen.