„Red Notice“ im Fall Khashoggi Interpol fahndet nach 20-köpfigem Killerkommando

Istanbul · Nach der Ermordung des saudiarabischen Journalisten hat die Polizeiorganisation eine „Red Notice“ herausgegeben. Damit werden alle Polizei- und Justizbehörden zur Festnahme von 20 Verdächtigen aufgerufen.

 Jamal Khashoggi spricht 2014 auf einer Pressenkonferenz.

Jamal Khashoggi spricht 2014 auf einer Pressenkonferenz.

Foto: AP/Hasan Jamali

Die internationale Polizeiorganisation Interpol hat auf Antrag der Türkei einen Fahndungsaufruf zu 20 Verdächtigen im Fall der Ermordung des saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi herausgegeben.

Wie das türkische Justizministerium am Donnerstagabend mitteilte, gab Interpol am 1. März eine sogenannte Red Notice für 20 Verdächtige heraus, die an dem Mord im Istanbuler Konsulat Saudi-Arabiens beteiligt gewesen sein sollen. Die Türkei hatte sie demnach Ende vergangenen Jahres beantragt.

Mit einer Red Notice werden die Polizei- und Justizbehörden der Interpol-Mitgliedsstaaten zur Festnahme von Verdächtigen aufgefordert. Sie werden auf Antrag eines Mitgliedslands nach Prüfung durch Interpol ausgestellt und stellen keinen internationalen Haftbefehl dar. Angaben zur Identität der gesuchten Verdächtigen machte das türkische Justizministerium zunächst nicht. Es dürfte sich aber um die mutmaßlichen Auftraggeber und Täter handeln.

Khashoggi war am 2. Oktober im Konsulat Saudi-Arabiens in Istanbul von einem extra angereisten Kommando aus 15 saudiarabischen Agenten ermordet worden. Unter internationalem Druck gab Riad nach wochenlangen Dementis schließlich zu, dass der Regierungskritiker bei einem missglückten Einsatz zu seiner Festnahme getötet worden sei. In Saudi-Arabien müssen sich seit Anfang Januar elf Verdächtige wegen des Mordes verantworten.

(cpas/AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort