Anarchisten in Italien FAI bekennt sich zu Anschlag auf Atommanager

Genua · Eine anarchistische italienische Gruppe hat sich zu dem Anschlag auf einen Atommanager am Montag in Genua bekannt. Ein Bekennerschreiben der Gruppe FAI (Federazione Anarchica Informale) scheine authentisch zu sein, teilten die ermittelnden Staatsanwälte am Freitag mit.

 Roberto Adinolfi wurde Opfer eines Anschlags der italienischen Anarchisten der FAI.

Roberto Adinolfi wurde Opfer eines Anschlags der italienischen Anarchisten der FAI.

Foto: dpa, Luca Zennaro

In dem Schreiben, das bei dem Mailänder Blatt "Corriere della Sera" einging, erklärten die Anarchisten, der Chef eines staatlich kontrollierten Atomunternehmens habe es verdient, durch Kugeln verletzt zu werden. Er habe Atomkraft eine sichere Energiequelle genannt.

Die FAI hatte sich in den vergangenen Jahren auch zu Anschlägen mit Paketbomben in Italien und Deutschland bekannt. Eine Briefbombe ging an den Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann in Frankfurt. Die Anarchisten drohten jetzt mit weiteren Anschlägen, "eine Aktion für jeden unserer griechischen Brüder", und listeten acht Namen von angeblich in Griechenland inhaftierten Gesinnungsgenossen auf.

Der Schütze hatte sich am Montag auf einem Motorrad dem 59-jährigen Roberto Adinolfi vor dessen Haus genähert und mit einer Pistole das Feuer eröffnet. Der Chef der zu dem Konzern Finmeccanica gehörenden Atomfirma Ansaldo Nucleare wurde nicht lebensgefährlich verletzt. Ansaldo ist vor allem in osteuropäischen Ländern geschäftlich aktiv.

(dpa)
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