40-Jähriger sprengte sich aus Gefängnis Fahndung nach französischem Ausbrecher
Lyon · Nach der spektakulären Flucht eines berüchtigten Schwerverbrechers aus einem Gefängnis in Frankreich läuft die weltweite Fahndung auf Hochtouren. Der Mann namens Redoine Faïd wird als gefährlich eingestuft.
Die internationale Polizeibehörde Interpol rief am Montag ihre 190 Mitgliedstaaten auf, den als besonders gefährlich eingestuften Ausbrecher Redoine Faïd zu schnappen. Zuvor hatte die französische Regierung bereits einen Haftbefehl für den europäischen Schengen-Raum angekündigt.
Faïd hatte am Samstag in der Haftanstalt von Sequedin nahe Lille in Nordfrankreich vier Wärter als Geiseln genommen und sich mit Sprengstoff durch fünf Gefängnistüren gesprengt. Die Geiseln ließ der 40-Jährige später unverletzt frei.
In Frankreich und im nahegelegenen Belgien lief sofort eine Großfahndung an. Zunächst war unklar, wie Faïd an Waffen und Sprengstoff gekommen war; es wurde gemutmaßt, dass sie ihm möglicherweise während der Besuchszeit zugesteckt worden waren.
Faïd wird unter anderem für einen Raubüberfall im Mai 2010 verantwortlich gemacht, bei dem eine junge Polizistin im Département Val-de-Marne getötet wurde. Nachdem er der Polizei monatelang entwischt war, wurde er im Juni 2011 gefasst.
Im Jahr 2010 hatte er bei einer Buchvorstellung im Fernsehen gestanden, dass er sich durch Kinofilme für seine Raubüberfälle habe inspirieren lassen, insbesondere durch den Film "Heat" von Michael Mann. Damals trat er als reuiger Verbrecher auf.