Gezielte Falschinformationen Facebook blockiert Fake-News-Seiten in Italien

Rom · Facebook hat eine Reihe von Accounts in Italien geschlossen. Viele von ihnen unterstützten die populistische Regierung und verbreiteten falsche Informationen über Migranten oder Juden.

 Das Facebook-Logo: Facebook hat 23 Seiten in Italien wegen Falschinformationen geschlossen.

Das Facebook-Logo: Facebook hat 23 Seiten in Italien wegen Falschinformationen geschlossen.

Foto: AP/Richard Drew

Facebook hat nach Hinweisen auf gezielte Falschinformationen und Verstöße gegen seine Nutzerregeln eine Reihe von Seiten in Italien geschlossen. Viele der betroffenen Accounts hätten Italiens populistische Regierung unterstützt und falsche oder Zwietracht säende Informationen über Migranten und Juden sowie Impfstoffe verbreitet, teilte die Nichtregierungsorganisation Avaaz am Montag mit. Die NGO prüfte die Accounts inmitten neu aufgekommener Sorge, dass Falschinformationen – Fake News – den Wahlkampf vor den Europawahlen am 26. Mai beeinflussen könnten.

Auch Facebook bestätigte in einer Mitteilung, es sei eine Anzahl fingierter und doppelter Konten geschlossen worden sowie Seiten, auf denen wiederholt Falschinformationen gepostet worden seien. Zugleich dankte Facebook Avaaz für deren Hinweise. Der NGO zufolge hatten die 23 geschlossenen Seiten insgesamt fast 2,5 Millionen Follower. Auf einer der Seiten sei ein Video fast zehn Millionen Mal angeklickt worden, in dem Migranten zu sehen sind, wie sie ein Polizeiauto zerstören. Dass es sich dabei allerdings um eine Filmszene handelte, sei auf der Seite nicht erwähnt worden.

Andere Gruppen hätten Follower zunächst mit Namen wie „Sexy Bombs“ oder „The worst of Big Brother 2018“ angelockt, dann aber ihre Namen unbemerkt geändert, um etwa die Lega-Partei von Vizeregierungschef Matteo Salvini oder dessen Koalitionspartner, die Fünf-Sterne-Bewegung, zu unterstützen.

(lhen/dpa)
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