Rekordversuch von Kuba nach Florida Extremschwimmerin verzichtet auf Hai-Käfig

Havanna (kuba) · Die australische Schwimmerin Chloe McCardel startete am Mittwoch den Rekordversuch, als erster Mensch ohne den Schutz eines Hai-Käfigs von der kubanischen Hauptstadt Havanna nach Florida zu schwimmen.

 Die australische Schwimmerin Chloe McCardel hat keine Angst.

Die australische Schwimmerin Chloe McCardel hat keine Angst.

Foto: dpa, Alejandro Ernesto

Die 28-Jährige sprang am Mittwochmorgen bei Havanna ins Wasser. Sie sei "so zuversichtlich, wie ich es sein kann", hatte McCardel kurz vorher erklärt. "Ich glaube, es wird alles gut gehen." Dennoch werde es hart werden, fügte sie hinzu.

McCardel will eine rund 170 Kilometer lange Strecke durch die Floridastraße zu den Florida Keys zurücklegen. Dafür wird sie nach eigenen Angaben rund 60 Stunden brauchen. Auf dem Weg dorthin muss die Australierin gegen Meeresströmungen, Quallen sowie ihre eigenen körperlichen Grenzen ankämpfen - und möglicherweise auch gegen Haie.
Unterstützt wird McCardel bei ihrem Rekordversuch von einem Team aus unter anderem Wetterexperten und Ärzten. Etwa jede halbe Stunde plant sie eine Pause einzulegen, um einen Energy-Drink zu sich zu nehmen.

Die Australierin McCardel ist nicht die erste, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Floridastraße zu durchschwimmen. Die US-Amerikanerin Diana Nyad und die Australierin Penny Palfrey haben seit 2011 insgesamt vier Versuche unternommen, dies zu schaffen.
Wegen Verletzungen, Quallenstichen oder starken Strömungen mussten sie aber das Handtuch werfen. Die Australierin Susie Maroney schaffte die Strecke 1997, allerdings mit Haikäfig.

McCardel ist sich der großen Herausforderung bewusst, der sie sich stellt. Die Strecke von Kuba bis Florida zurückzulegen sei "vielleicht schwieriger, als die Weltmeisterschaft zu gewinnen oder eine Goldmedaille zu bekommen", sagte sie bei einer Pressekonferenz.

McCardel lebt in Melbourne und schwimmt seit ihrer Kindheit. Auch an Triathlons hat sie bereits teilgenommen. Ihrer Website zufolge durchschwamm sie sechsmal alleine den Ärmelkanal, 2010 und 2012 jeweils sogar hin und zurück, und 2010 gewann sie das Marathonschwimmen von Manhattan über 46 Kilometer. Für die Strecke von Havanna nach Key West trainierte sie seit sechs Monaten und schwamm dafür durchschnittlich etwa 60 bis 90 Kilometer pro Woche.

(sid/rl)
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