Ammoniumnitrat auf „Rhosus“ nach Beirut gebracht Ex-Frachtschiffbesitzer nach Mega-Explosion befragt

Nikosia · Die Suche nach den Verantwortlichen der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut läuft auf Hochtouren. Die zyprischen Behörden haben nun den früheren Besitzer des Frachtschiffs „Rhosus“, Igor Gretschuschkin, auf Antrag der libanesischen Polizei befragt.

 Der Frachter Rhosus nimmt vor Istanbul Kurs aufs Mittelmeer. Nach der schweren Explosion im Hafen von Beirut mit mehr als 130 Toten sieht sich der frühere Besitzer eines Frachtschiffes nicht in der Verantwortung.

Der Frachter Rhosus nimmt vor Istanbul Kurs aufs Mittelmeer. Nach der schweren Explosion im Hafen von Beirut mit mehr als 130 Toten sieht sich der frühere Besitzer eines Frachtschiffes nicht in der Verantwortung.

Foto: dpa/Hasenpusch

Das Frachtschiff „Rhosus“ soll 2013 große Mengen Ammoniumnitrat in den Hafen von Beirut gebracht haben, welches für die verheerende Explosion im Hafen der libanesischen Hauptstadt ursächlich sein könnte. Die Befragung von Gretschuschkin sei auf Antrag der libanesischen Polizei geschehen, wie der Sprecher der zyprischen Polizei Christos Andreou am Freitag im Staatsradio sagte. Die libanesischen Behörden hätten den Zyprern „einige Fragen geschickt“, die der 43-jährige Russe „gerne beantwortet“ habe.

Welche Fragen das waren, sagte der Sprecher nicht. Die Antworten sollten rasch übersetzt und den libanesischen Behörden übermittelt werden. Zypern sei bereit, weitere Wünsche des Libanon zu erfüllen, fügte der Sprecher hinzu.

Wie die zyprische Presse berichtete, wollten die Libanesen erfahren, woher die Fracht stammte, die nach mehreren Jahren in Beirut mit verheerenden Folgen explodierte und wohin sie gebracht werden sollte. Der Russe mit einer Aufenthaltserlaubnis auf Zypern sei wieder frei, berichtete die zyprische Zeitung „Phileleftheros“.

In Beirut hatte eine heftige Detonation am Dienstag große Teile des Hafens zerstört und ganze Straßen im Zentrum in Scherben und Trümmer gelegt. Mindestens 149 Menschen starben, rund 300.000 haben durch die Explosion ihr Zuhause verloren.

(juw/dpa)
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