Chinesische Bebenwarte Experten rätseln um Erdbeben der Stärke 3,4 in Nordkorea

Peking · Nordkorea ist am Samstag offenbar von einem Beben der Stärke 3,4 erschüttert worden. Das Erdbeben dürfte nach Einschätzung des südkoreanischen meteorologischen Instituts eine natürliche Ursache haben. Doch ganz sicher sind sich die Forscher nicht.

Ein südkoreanischer Nachrichtensender berichtet über das Erdbeben in Nordkorea.

Ein südkoreanischer Nachrichtensender berichtet über das Erdbeben in Nordkorea.

Foto: dpa, AY wal jhe

In Nordkorea ist es nach Angaben aus China und Südkorea am Samstag zu einem Erdbeben gekommen. Die südkoreanische Meteorologiebehörde teilte mit, die Erschütterung habe eine Stärke von 3,0 gehabt und sich in dem Gebiet im Nordosten Nordkoreas ereignet, in dem das Land zuletzt einen Atomtest vorgenommen hatte. Die Behörde kam allerdings zu der Einschätzung, dass es sich um ein natürlich hervorgerufenes Beben behandelt habe. Die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua sprach von einer Explosion.

Die Erschütterung wurde im Raum um Kilju aufgezeichnet, wie eine Vertreterin der Wetterbehörde sagte. Rund 20 Kilometer weiter südöstlich hatte Nordkorea am 3. September seinen sechsten und bislang kräftigsten Atomtest verübt.

Xinhua hatte zuvor unter Verweis auf die chinesische Erdbebenbehörde von einem Beben der Stärke 3,4 in Nordkorea berichtet. Sie sprach von einer mutmaßlichen Explosion. Die Vertreterin der südkoreanischen Meteorologiebehörde sagte jedoch, eine Analyse der seismischen Wellen und der Mangel an Schallwallen zeigten eindeutig, dass das Beben nicht künstlich hervorgerufen worden sei.

Sorge vor Atomtests

Die US-Erdbebenwarte USGS bestätigte, dass es zu einem Beben in der Gegend gekommen sei, in der Nordkorea zuletzt Atomtests vorgenommen hatte. Die Warte gab die Stärke mit 3,5 an. Sie erklärte, es sei nicht möglich, zu bestätigen, ob die Erschütterung eine natürliche Ursache habe.

Erschütterungen waren in der Vergangenheit ein Anzeichen für Atomtests gewesen, die die kommunistische Führung in Pjöngjang angeordnet hat. Der erste - und bislang schwächste - Test wurde 2006 vorgenommen und sorgte für ein Erdbeben der Stärke 4,3. Beim Atomtest vom 3. September hatte die Stärke nach Angaben der USGS 6,3 betragen.

Nordkorea strebt mit seinem Atom- und Raketenprogramm danach, atomwaffenfähige Raketen zu entwickeln, die die USA und ihre Verbündeten in Asien erreichen könnten. Bei dem jüngsten Atomtest hatte das abgeschottete Land nach eigenen Angaben eine Wasserstoffbombe gezündet.

(vek)
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