Besitz von Kinderpornografie Ex-Bischof bekennt sich schuldig

Vatikanstadt (RPO). Der frühere kanadische Bischof Raymond Lahey hat sich vor Gericht der Einfuhr von Kinderpornografie schuldig bekannt. Zum Auftakt des Prozesses gegen ihn sagte der 70-Jährige am Mittwoch (Ortszeit) in Ottawa, er wolle dafür eine Gefängnisstrafe antreten, wie kanadische Medien berichteten.

Wie entdeckt man, ob ein Kind missbraucht wird?
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Foto: AP

Lahey war im September 2009 am Flughafen von Ottawa festgenommen worden, nachdem auf seinem Laptop und Datenträgern kinderpornografisches Material entdeckt wurde. Lahey trat kurz darauf von seinem Amt als Bischof von Antigonish zurück. Er hatte das Bistum im kanadischen Neufundland seit 2003 geleitet.

Die Kanadische Bischofskonferenz erklärte nach dem Schuldbekenntnis, sie verurteile den Besitz und die Verbreitung von Kinderpornografie. Die Bischöfe erklärten, sie wüssten, dass der Fall Verwirrung und Ärger unter den Gläubigen ausgelöst habe.

Die Bischöfe verurteilten jede Form sexueller Ausbeutung; dies gelte besonders, wenn Minderjährige betroffen seien. Sie wollten weiter dazu beitragen, solchem Verhalten vorzubeugen und den Opfern und ihren Familien beizustehen.

Der Vatikan teilte unterdessen mit, gegen Lahey seien kirchenrechtliche Ermittlungen eingeleitet worden. Während das Zivilverfahren gegen den Oberhirten seinen Lauf nehme, überprüfe die Kirche gemäß ihrer Normen disziplinarische und strafrechtliche Maßnahmen, heißt es in einer Vatikanerklärung vom Mittwochabend. Die Kirche verurteile jede Form von sexueller Ausbeutung, insbesondere wenn es um Minderjährige geht, so die Verlautbarung.

(KNA)
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