Angriff in der Grafschaft Essex Britischer Abgeordneter bei Bürgersprechstunde mit Messer getötet

Essex · Ein Abgeordneter der Tories ist in seinem Wahlkreis in der Grafschaft Essex von einem Mann mit einem Messer angegriffen und getötet worden. Der Fall erinnert an den Mord der Labour-Abgeordneten Jo Cox aus dem Jahr 2016.

 Ein britischer Polizist.

Ein britischer Polizist.

Foto: AP/Frank Augstein

Der britische Abgeordnete David Amess ist ersten Ermittlungen der Polizei zufolge Opfer eines Terrorakts geworden. Die Tat sei entsprechend eingestuft worden, teilte die Polizei von Essex in der Nacht zum Samstag mit. Die Anti-Terror-Einheit leite die Ermittlungen. Der 69-jährige Amess war am Freitag bei einer Bürgersprechstunde in einer Kirche in Leigh-on-Sea östlich von London mit einem Messer angegriffen worden. Er verstarb noch am Tatort. Die Polizei nahm einen 25-jährigen Mann fest. Das Motiv der Tat ist noch unklar.

Amess war Parlamentsabgeordneter der regierenden Konservativen Partei von Premierminister Boris Johnson. Johnson würdigte ihn als einen liebenswerten Freund und Kollegen. Die Flaggen auf Regierungsgebäuden wurden ihm zum Gedenken auf Halbmast gesetzt. Politiker und Öffentlichkeit zeigten sich erschüttert. Es ist bereits der zweite tödliche Angriff auf Parlamentsmitglieder binnen fünf Jahren. 2016 wurde die Labour-Abgeordnete Jo Cox nur wenige Tage vor dem Brexit-Referendum erschossen. Stephen Timms, ebenfalls Labour, überlebte 2010 einen Messerangriff in seinem Wahlkreisbüro.

Amess wurde 1983 zum ersten Mal ins britische Parlament gewählt. 2015 wurde er von Königin Elizabeth zum Ritter geschlagen und trug seitdem den Titel "Sir". Er war verheiratet und Vater von fünf Kindern.

(th/rtr)
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