Absturz von Flug AF 447 Erstes deutsches Opfer identifiziert

Berlin (RPO). Am 1. Juni ist ein Airbus der Air France über dem Atlantik verunglückt. Jetzt ist das erste deutsche Opfer geborgen worden. Am Dienstag sei ein 57-jähriger Mann aus Bayern identifizert worden. Er besitzt die deutsche und brasilianische Staatsbürgerschaft.

Suche nach Opfern und Wrackteilen
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Insgesamt befanden sich 28 Deutsche an Bord von Flug AF 447, darunter 10 Frauen, 17 Männer sowie ein Kind. Jetzt bestätigte das Auswärtige Amt die Bergung eines 57-jährigen Mannes aus Bayern.

Der Air-France-Flug 447 war in Rio de Janeiro gestartet und sollte am 1. Juni am Pariser Flughafen Charles de Gaulle eintreffen. Air France zufolge flog die 2005 in Dienst gestellte Maschine durch eine Zone mit Stürmen und Turbulenzen vor der brasilianischen Küste. Das Flugzeug stürzte in den Ozean.

Insgesamt 50 Leichen geborgen

Derzeit wird nach dem Flugschreiber und den Opfern gesucht. Bislang konnten die Rettungsmannschaftn nur 50 Leichen der insgesamt 228 Insassen bergen. Die Ermittler konnten elf der Todesopfer identifizieren. Unter ihnen sind zehn Brasilianer und ein Brite, bestätigte die internationale Polizeibehörde Interpol.

Unter anderem mithilfe von Fingerabdrücken, Implantaten oder auch durch den Vergleich von Erbmaterial versuchen Spezialisten die Identität der weiteren Geborgenen herauszufinden. Medienberichten zufolge sind die Insassen des Unglücks-Airbus an mehreren schweren Verletzungen gestorben.

Elf Opfer bislang identifiziert

Nach einem Bericht der Zeitung "Estato des São Paulo" habe die Autopsie von drei der elf identifizierten Opfer ergeben, dass die tödlichen Verletzungen durch einen schweren Aufprall entstanden seien. Aus den Verletzungen lasse sich jedoch nicht auf die Unglücksursache schließen, sagte der brasilianische Arzt José Calvo gegenüber dem Blatt.

Am Dienstag waren erstmals Signale aufgefangen worden, die Hoffnung auf einen Fund der Flugschreiber wecken. "Wir fangen fast jeden Tag Signale auf", sagte der Kapitän des französischen Forschungsschiffes "Pourquoi Pas" laut dem Rundfunksender Europe 1. "Sie müssen aber erst geprüft werden."

Keine Spur des Flugschreibers

Bislang habe sich aus den akustischen Signalen im Atlantischen Ozean nichts ergeben, sagte "Pourquoi Pas"-Kapitän Philippe Guillemet laut einer von Europe 1 im Internet veröffentlichten Mitschrift. "Wir suchen immer noch." Frankreichs Verteidigungsminister Hervé Morin warnte vor allzu großen Hoffnungen. Das französische Atom-U-Boot "Emeraude" habe am Samstag tatsächlich akustische Signale aufgefangen. Es sei aber "nicht das erste Mal", dass derartige Signale eingegangen seien. "Wir können nicht bestätigen, dass sie von den Flugschreibern der Maschine kommen."

Signaltöne müssen geprüft werden

Die Tageszeitung "Le Monde" hatte zuvor in ihrer Onlineausgabe berichtet, die französische Marine habe die Lage der Black Boxes womöglich ausfindig gemacht. Die Suchmannschaften hätten vor der brasilianischen Küste ein "sehr schwaches Signal" aufgefangen, das von den Flugschreibern der Unglücksmaschine stammen könnte. Die Marine habe deshalb am Montag das von der "Pourquoi Pas" mitgeführte Mini-U-Boot "Nautile" eingesetzt, um die Flugschreiber zu finden.

Die Luftfahrtermittlungsbehörde BEA widersprach, dass die Lage der Flugschreiber schon bekannt sein könnte. "Wir haben bislang kein Signal bestätigen können, das aufgefangen wurde und von den Peilsendern kommen könnte", sagte BEA-Chef Paul-Louis Arslanian im französischen Sender RTL. Tatsächlich seien erneut Töne registriert worden, aber dies müsse nun geprüft werden.

(DDP)
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