Indien Erneuter Fall von Gruppenvergewaltigung

Neu Delhi · Nach einer erneuten Gruppenvergewaltigung in Neu Delhi hat die indische Polizei das Opfer aus der Gewalt ihrer vier mutmaßlichen Peiniger befreit.

Indien: Die Angeklagten im Vergewaltigungsfall
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Indien: Die Angeklagten im Vergewaltigungsfall

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Foto: afp, PRAKASH SINGH

Die Polizei in der Hauptstadt habe den Wagen der Verdächtigen mit der von ihnen verschleppten Frau nach einer Verfolgungsjagd gestoppt, sagte Distrikt-Polizeichefin Sindhu Pillai am Freitag.

Die Männer hätten die 24-Jährige am Vortag in einer Wohnung vergewaltigt. Medienberichten zufolge sollen sie sich auch in dem Auto an ihr vergangenen haben.

Im Dezember war eine 23-Jährige in Neu Delhi in einem fahrenden Bus von mehreren Männern vergewaltigt worden. Sie starb an ihren Verletzungen.

Menschenrechtler hatten der indischen Regierung unterdessen mangelnden Schutz auch von Kindern gegen sexuellen Missbrauch vorgeworfen.

"Die Instrumente der Regierung versagen dabei, den Schutz von Kindern zu gewährleisten", sagte die Südasien-Direktorin von Human Rights Watch (HRW), Meenakshi Ganguly. Die Organisation stellte am Donnerstag einen 82-seitigen Bericht mit dem Titel "Das Schweigen brechen: Sexueller Missbrauch von Kindern in Indien" vor. HRW kritisierte, Missbrauch sei in Indien im Zuhause der Opfer, in Schulen und in Kinderheimen "verstörend geläufig".

Polizisten weigerten sich zudem häufig, Anzeigen wegen Missbrauchs aufzunehmen, teilte die Organisation weiter mit. "Viele Kinder werden im Grunde ein zweites Mal misshandelt durch medizinische Untersuchungen und durch die Polizei und andere Behörden, die ihre Aussagen nicht hören oder glauben wollen."

Statistiken zum Ausmaß des Missbrauchs sind im Bericht nicht enthalten. Die Menschenrechtler führten nach eigenen Angaben mehr als 100 Interviews unter anderem mit Missbrauchsopfern und deren Angehörigen für Fallstudien.

(dpa/nbe/csi)
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