Vor Kommunistischem Parteitag in China Erneut Selbstverbrennungen von Tibetern
Dharamsala · Erneut haben sich in China mehrere Tibeter selbst in Brand gesetzt. Am Vorabend des Parteitags der Kommunistischen Partei Chinas habe es aus Protest gegen die chinesische Herrschaft über Tibet mindestens vier Selbstverbrennungen gegeben.
Das sagte eine Sprecherin der tibetischen Exilregierung im indischen Dharamsala am Donnerstag. Berichte über einen fünften Fall würden noch geprüft.
Radio Free Asia sprach von fünf Selbstverbrennungen. Zwei der Opfer seien ihren Verletzungen erlegen, darunter eine junge Mutter.
Die Selbstverbrennungen seien "ein Appell an die internationale Gemeinschaft, an die chinesische Regierung und an das chinesische Volk, ihren Hilferuf zu hören", sagte die Sprecherin.
Seit Februar 2009 setzten sich mehr als 60 Tibeter aus Protest selbst in Brand, die meisten davon Mönche und Nonnen. Die Tibeter werfen der Führung in Peking vor, sie sozial und wirtschaftlich zu benachteiligen und ihre Kultur und Traditionen in ihrer Heimat zu zerstören.
Die Regierung in Peking weist die Vorwürfe zurück und verweist auf ihre Bemühungen zur wirtschaftlichen Entwicklung der dünn besiedelten Bergregion.
Die Kommunistische Partei Chinas hatte am Donnerstag ihren 18. Parteitag eröffnet, bei dem ein Machtwechsel eingeleitet werden soll.
Der bisherige Vize-Präsident Xi Jinping soll die Nachfolge von Präsident Hu Jintao an der Parteispitze übernehmen. Die Übernahme des Präsidentenamtes im März ist dann nur noch eine Formsache.