Mafia-Massaker in Duisburg Ermordete Italiener in Kalabrien beigesetzt

Rom (RPO). Unter strikten Sicherheitsvorkehrungen sind am Donnerstag in der Region Kalabrien drei der bei den mutmaßlichen Mafia-Morden von Duisburg getöteten Männer beigesetzt worden. An dem Trauergottesdienst in dem kleinen Dorf Siderno nahmen nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa rund 200 Menschen teil.

Italiener in Kalabrien beigesetzt
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Foto: AP

Einen Trauerzug durch die Ortschaft hatten die Behörden aus Furcht vor weiteren Gewaltakten untersagt. Mehr als eine Woche nach dem Blutbad tappte die Mordkommission in Duisburg trotz hunderter Hinweise aus der Bevölkerung weiterhin im Dunkeln.

Von dem Gottesdienst in Siderno waren Fotografen und Journalisten ausgeschlossen. Laut Ansa nahmen zahlreiche Polizisten in Zivil teil. "Unsere Erde ist erneut beschmutzt worden. Dies ist eine Tragödie, die uns alle berührt", sagte den Angaben zufolge der Vater eines in Duisburg ermordeten Brüderpaares, Cornelio Femia, während der Messe.

Seine Söhne seien in Deutschland gewesen, "um zu arbeiten". Femia fuhr fort: "Wir fragen uns, warum sie getötet wurden, und als ihre Angehörigen erwarten wir, dass die Wahrheit ans Licht kommt und Gerechtigkeit geübt wird."

Die sterblichen Überreste der drei Männer waren in den Morgenstunden von Rom in die Regionalhauptstadt Reggio Calabria überführt und von dort direkt in die Kirche in ihrem Heimatort Siderno gebracht worden. Die Leichname der weiteren drei in Duisburg ermordeten Italiener, darunter ein 16-jähriger Junge, sollten ebenfalls im Laufe des Tages in Kalabrien eintreffen und in dem Dorf San Luca bestattet werden.

(afp)
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