Naturkatastrophe in Türkei und Syrien Zahl der Toten steigt nach Erdbeben auf mehr als 37.500

Update | Ankara/Istanbul/Adana · Die verheerenden Erdstöße in der türkisch-syrischen Grenzregion haben ganze Landstriche verwüstet. Die Chancen, noch Überlebende in den Trümmern zu finden sinken. Doch Retter aus aller Welt arbeiten fieberhaft weiter. Die Opferzahlen sind erneut gestiegen.

Türkei/Syrien: Schweres Erdbeben - Tausende Tote
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Schweres Erdbeben erschüttert Türkei und Syrien

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Eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben im syrisch-türkischen Grenzgebiet ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 37 500 gestiegen. Alleine in der Türkei gebe es inzwischen 31 643 Todesopfer, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Montag unter Berufung auf die Katastrophenschutzbehörde Afad. Mehr als 80 000 Menschen wurden demnach verletzt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO beträgt die Opferzahl in Syrien mindestens 5900. Tausende Menschen werden noch vermisst. Die UN befürchten weitaus höhere Zahlen. Es gibt kaum noch Hoffnung, Überlebende unter den Trümmern zu finden. Trotzdem wurden am Wochenende immer wieder Menschen lebend gerettet - so ein sieben Monate altes Baby. Doch diese Wunder werden seltener. Deutschland will nun Betroffenen über ein unbürokratisches Visaverfahren die Möglichkeit geben, vorübergehend bei Angehörigen unterzukommen.

Am frühen Montagmorgen hatte ein Beben, dessen Stärke das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) mit 7,7 angibt, das türkisch-syrische Grenzgebiet erschüttert. Am Montagmittag, 6. Februar, folgte ein weiteres Beben der Stärke 7,6 in derselben Region.

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Während die Zahl der geborgenen Opfer weiter rasant steigt, sinken die Chancen der Rettungsteams, noch Überlebende in den Trümmern eingestürzter Gebäude zu finden. Die kritische Überlebensgrenze liegt normalerweise bei rund 72 Stunden, also etwa drei Tagen. Dennoch suchen Helfer in den Unglücksregionen weiter fieberhaft nach Menschen unter den Trümmern. Ein Kampf gegen die Zeit – und gegen eisige Temperaturen.

Erste Schätzungen zu den Kosten des Erdbebens

Erdbeben Türkei/Syrien: Die Bergungsarbeiten am Tag danach
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Schweres Erdbeben in der Türkei – Bergungsarbeiten und Hilfsgüter

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Die Ratingagentur Fitch veranschlagt in einer ersten Schätzung die durch das Beben verursachten wirtschaftlichen Schäden auf über zwei Milliarden Dollar. Eine Schätzung sei schwierig, weil sich die Situation noch ständig ändere, erklärt Fitch. Es könnten auch bis zu vier Milliarden Dollar oder mehr werden. Gebäude und andere Werte dürften in den betroffenen Regionen nur im geringen Maße versichert sein, es seien vielleicht Schäden im Volumen von einer Milliarde Dollar abgedeckt. Den überwiegenden Teil davon dürften Rückversicherer zu tragen haben.

Erdogan räumt Defizite im Katastrophenmanagement nach Erdbeben ein

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan besuchte am Mittwoch, 8. Februar, eine Zeltstadt in der Provinz Karamanmaras. Dabei räumte er Mängel bei der Reaktion der Behörden ein und versprach: „Niemand wird in den Straßen zurückgelassen.“ Am Dienstag hatte er einen Ausnahmezustand in zehn betroffenen Provinzen ausgerufen. „Um sicherzustellen, dass die Such- und Rettungsarbeiten und die anschließenden Arbeiten schnell durchgeführt werden, habe ich beschlossen, auf der Grundlage der mir durch Artikel 119 der Verfassung übertragenen Befugnisse den Ausnahmezustand auszurufen“, sagte Erdogan. Außerdem rief er eine siebentägige Staatstrauer aus. Er sprach vom schwersten Beben seit 1939.

Bei seinem Besuch räumte Erdogan auch Defizite im Krisenmanagement seiner Regierung nach dem verheerenden Erdbeben vom Montag ein: „Natürlich gibt es Defizite. Die Zustände sieht man ja ganz klar.“ Es sei nicht möglich, „auf so ein Erdbeben vorbereitet zu sein“, fügte er allerdings hinzu.

Erdogan nahm bei seinem Besuch in der südlichen Provinz Hatay Polizisten und Soldaten vor der nach dem Erdbeben aufgekommenen Kritik in Schutz. Diese seien „ehrenhaft“. Wer behaupte, es seien keine Soldaten und Polizisten vor Ort, sei „ehrenlos und unehrlich“. Seine Regierung werde es nicht zulassen, dass derart über die Einsatzkräfte gesprochen werde. In der Provinz Hatay seien mehr als 21.000 Helfer im Einsatz, darunter Soldaten und Polizisten.

Zuvor hatte es heftige Kritik aus der Bevölkerung gegeben, dass sie bei den Bergungsarbeiten von den Behörden im Stich gelassen würden. Reporter der Nachrichtenagentur AFP sahen Menschen, die mit bloßen Händen in den Trümmern nach Verwandten suchten, und sprachen mit wütenden Anwohnern, die vergeblich auf versprochene Zelte, Lebensmittel und Ausrüstung gewartet hatten.

Twitter nach Kritik in sozialen Netzwerken nicht erreichbar

Auch im Internet beklagten sich zahlreiche Menschen in den betroffenen Regionen bitter über das Katastrophenmanagement der türkischen Regierung. Doch zum Zeitpunkt von Erdogans Besuchs in den Erdbebenregionen war der Kurzbotschaftendienst Twitter größtenteils nicht mehr erreichbar. Nutzer in der Türkei und die Netzwerkverkehr-Beobachtungsstelle netblocks.org berichteten, dass der Zugang zu Twitter bei mehreren Internetanbietern eingeschränkt sei.

An Twitter selber schienen die Störungen nicht zu liegen. Die türkischen Behörden äußerten sich zunächst nicht zu dem Twitter-Ausfall. Sie hatten jedoch zuvor vor der Verbreitung von falschen Informationen gewarnt und mehr als ein Dutzend Menschen festgenommen, die sich im Internet über das Krisenmanagement der Regierung beschwert hatten. Erdogan will am 14. Mai wiedergewählt werden und seine mittlerweile zwei Jahrzehnte andauernde Präsidentschaft verlängern.

Am Donnerstag, 9. Februar, teilte die Nachrichtenagentur dpa dann aber mit, dass der Kurznachrichtendienst Twitter nach einer mutmaßlichen Sperre von der Türkei aus wieder erreichbar ist. Der Dienst war am Donnerstagmorgen auch ohne Tunneldienste (VPN) zugänglich. Die Organisation Netblocks, die für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist, hatte am Mittwoch über die Beschränkung von Twitter durch mehrere Internetanbieter in der Türkei berichtet. Nutzer konnten den Dienst nur über VPN erreichen. Von offizieller Seite gab es für die Sperrung zunächst keine Bestätigung.

Politiker und Prominente hatten scharf protestiert und der Regierung vorgeworfen, die Kommunikation über Twitter vorsätzlich unterbrochen zu haben. In den vergangenen Tagen hatten verschüttete Menschen immer wieder über soziale Medien Hilferufe abgesetzt.

Beben der Stärke 7,8

Mit einer Stärke von 7,7 bis 7,8 hatte das Beben am frühen Montagmorgen (6. Februar 2023) das Gebiet an der Grenze zwischen der Türkei und Syrien erschüttert. Am Montagmittag folgte dann ein weiteres Beben der Stärke 7,5 in derselben Region. Tausende Gebäude stürzten ein.

Auch Fachleute äußerten sich zur Stärke des Erdbebens. In dem betroffenen Bereich habe es seit etwa 900 Jahren kein so großes Beben mehr gegeben, sagte die Geologin Charlotte Krawczyk vom Geoforschungszentrum Potsdam der ARD. Ob und wann weitere schwere Beben folgen, könne nicht vorhergesagt werden. Die Türkei ist wegen ihrer geografischen Lage besonders erdbebengefährdet. Vielerorts wird jedoch auch die dürftige Bausubstanz als ein Grund für die vielen eingestürzten Häuser diskutiert. Betroffene klagen zudem über fehlende oder nur schleppende Hilfe bei der Bergung Verschütteter.

Rund 104.000 Helfer vor Ort

Nach Angaben des türkischen Vizepräsidenten Fuat Oktay sind rund 16.150 Rettungs- und Suchteams im Einsatz - sie seien in alle betroffenen Provinzen und Bezirke entsandt worden. Insgesamt seien rund 104.000 Helfer vor Ort. Der Regierungspolitiker sagte, dass in der Nacht zu Mittwoch internationale und lokale Teams vor allem in die Provinzen Adiyaman, Hatay und Kahramanmaras gebracht würden, teils auf dem Luftweg.

Die politische Lage erschwert die Hilfe – so etwa am einzigen offenen Grenzübergang Bab al-Hawa zwischen der Türkei und Syrien. Wegen Straßenschäden verzögere sich dort die Lieferung humanitärer Hilfe, sagten UN-Quellen der Deutschen Presse-Agentur. Bab al-Hawa ist der letzte von einst vier Grenzübergängen, über den Hilfen auch in die Teile Syriens gelangen können, die nicht von der Regierung kontrolliert werden.

Lage in Syrien

Vor allem im Norden Syriens ist das Ausmaß der Katastrophe nur schwer zu fassen. Hilfe kommt nur langsam voran - nicht zuletzt wegen der politischen Lage in dem Bürgerkriegsland.

Trotz der weitreichenden politischen Isolation der syrischen Regierung erhält auch das Bürgerkriegsland internationale Hilfe. Der Oman eröffnete eine Luftbrücke, um Hilfsgüter zu schicken, wie die staatliche Nachrichtenagentur ONA am Mittwoch meldete. Anders als in die Türkei will der Golfstaat aber keine Rettungsteams ins Land schicken. Der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Mohammed bin Sajid Al Nahjan, hatte Syrien zuvor schon Hilfe im Wert von 50 Millionen US-Dollar (46,5 Millionen Euro) zugesagt. Die Türkei soll denselben Betrag erhalten. Die VAE wollen in Syrien zudem ein Feldlazarett einrichten und ein Rettungsteam entsenden, wie das syrische Außenministerium berichtete.

Retter in Syrien vermuten, dass noch immer Hunderte Familien unter den Trümmern begraben sind. Eines der am schwersten betroffenen Gebiete ist dort die Region Idlib. Dies erschwert die staatliche Nothilfe. Nach mehr als elf Jahren Bürgerkrieg kontrollieren Regierungstruppen des Machthabers Baschar al-Assad wieder rund zwei Drittel Syriens.

Temperaturen um den Gefrierpunkt

Im Katastrophengebiet herrschen Temperaturen um den Gefrierpunkt. Der türkische Wetterdienst sagte für die vom Erdbeben betroffenen Gebiete niedrige Temperaturen und teils Schneefall und Regen vorher. Am Kältesten werde es voraussichtlich in der Provinz Kahramanmaras, dem Epizentrum des Bebens. Die niedrigste dort zu erwartende Temperatur für Dienstag sei fünf Grad minus, die höchste ein Grad.

Bisher gab es laut Katastrophenschutzbehörde Afad mehr als 280 Nachbeben. Am Dienstagmorgen erschütterten nach Angaben der europäischen Erdbebenwarte EMSC zwei weitere Beben die Türkei. Das erste hatte die Stärke 5,6 und wurde in der Zentral-Türkei gemessen. Das Epizentrum lag in einer Tiefe von zwei Kilometern. Das zweite hatte eine Stärke von 5,7 und ereignete sich im Osten des Landes.

WHO: Bis zu 23 Millionen Menschen von Beben in der Türkei und Syrien betroffen

Das Beben der Stärke 7,8 erschütterte die Region in der Nacht und hatte sein Zentrum nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS etwa 30 Kilometer von Gaziantep entfernt, einer türkischen Großstadt und Provinzhauptstadt. Es folgten mehr als ein Dutzend starker Nachbeben, darunter eines mit einer Stärke von 7,5. Dessen Epizentrum lag mehr als 100 Kilometer von dem des ersten Bebens entfernt.

Von den Erdbeben könnten nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis zu 23 Millionen Menschen betroffen sein. Eine Übersicht der betroffenen Gebiete in beiden Ländern ergebe, dass „potenziell 23 Millionen Menschen“ den Folgen des Bebens ausgesetzt seien, darunter fünf Millionen ohnehin besonders verletzliche Menschen, teilte die hochrangige WHO-Vertreterin Adelheid Marschang am Dienstag in Genf dem Exekutivkomitee der UN-Organisation mit.

Wie Deutschland hilft

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat der Türkei umfangreiche Hilfe zugesagt. „Hilfslieferungen mit Notstromaggregaten, Zelten und Decken werden gerade zusammengestellt, um schnellstens starten zu können“, sagte Faeser. Das THW könne „Camps mit Notunterkünften und Wasseraufbereitungsanlagen zur Verfügung stellen“, sagte sie im Gespräch mit unserer Redaktion. In der Nacht zu Dienstag flogen 50 Spezialisten des Technischen Hilfswerks in die Türkei. Das THW-Team startete vom Flughafen Köln/Bonn mit 16 Tonnen Technik und Ausrüstungen mit einem Charterflugzeug.

Scholz sagt Erdbebenregionen weitere Hilfe zu

Der Bundestag gedachte am Mittwoch mit einer Schweigeminute der Opfer des Erdbebens in der Türkei und Syrien. In einer Regierungserklärung bekräftigte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Hilfsbereitschaft Deutschlands. „In Katastrophen wie dieser müssen wir zusammenrücken und uns gegenseitig unterstützen.“ Die Bundesregierung habe den türkischen Behörden unverzüglich Hilfe zugesagt. Such- und Rettungskräfte sowie technische Experten seien vor Ort oder brächen in diesen Stunden in die Region auf. Zugleich stehe Deutschland in engem Kontakt mit den Vereinten Nationen, um humanitäre Hilfe auch in das syrische Erdbebengebiet zu bringen, denn auch dort sei die Not riesengroß.

Scholz dankte für die „Welle des Mitgefühls und der Hilfsbereitschaft“. Die Menschen zeigten auf diese Weise auch, „wie nah wir uns unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit türkischen oder syrischen Wurzeln fühlen, die in diesen Stunden vielleicht um Familienangehörige oder Freunde in den betroffenen Gebieten bangen“.

Internationale Hilfen laufen an

Das Zentrum für Katastrophenhilfe der EU koordiniert die Entsendung europäischer Rettungskräfte in die Türkei. Zur Unterstützung vor Ort wurde auch der Copernicus-Satellitendienst der EU aktiviert. Hilfe sagten auch Großbritannien, Indien, Pakistan, die USA, Finnland, Schweden und Russland zu. Die EU will auch Betroffene in Syrien unterstützen. Über das Zentrum für Katastrophenhilfe der EU wurden am Dienstag 27 Such- und Rettungsteams mobilisiert. Wie der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic mitteilte, entspricht das insgesamt mehr als 1150 Rettungskräften und 70 Hunden.

Griechenland schickte trotz der Spannungen mit der Türkei bereits eine erste Rettungsmannschaft mit Spürhunden in das Erdbebengebiet. Athen und Ankara streiten sich seit Jahrzehnten um Hoheitsrechte in der Ägäis und im östlichen Mittelmeer. Nun hatten Griechenlands Regierungschef Kyriakos Mitsotakis und der türkische Präsident erstmals seit Monaten wieder direkten Kontakt.

Auch Israel will der Türkei und Syrien, mit dem es sich im Kriegszustand befindet, Hilfe leisten. Der Iran bot ebenfalls Unterstützung an - er ist neben Russland im Bürgerkrieg der wichtigste Verbündete des syrischen Machthabers Baschar al-Assad.

Unermüdliche Retter

Auf beiden Seiten der Grenze wurden die Bewohner mehrere Stunden vor Sonnenaufgang vom ersten Beben aus dem Schlaf gerissen und eilten in einer kalten und regnerischen Winternacht nach draußen. In einem Gebiet von den syrischen Städten Aleppo und Hama bis in das türkische Diyarbakir, mehr als 330 Kilometer nordöstlich, stürzten Gebäude ein. In der Türkei stürzte ein Krankenhaus ein, aus medizinischen Einrichtungen in Syrien wurden Patienten evakuiert, darunter Neugeborene.

In der türkischen Stadt Adana berichtete ein Bewohner, dass drei Gebäude in der Nähe seines Hauses eingestürzt seien. Ein Überlebender habe aus den Trümmern gerufen, er habe keine Kraft mehr, sagte Muhammet Fatih Yavus. In Diyarbakir suchten Rettungskräfte unter den Trümmern eines elfstöckigen Gebäudes nach Überlebenden. Sie zogen schließlich einen Mann heraus und trugen ihn durch eine dichte Menge von Hunderten Menschen, die den Einsatz besorgt beobachteten. In Kahramanmaras wurden zwei Kinder lebend aus den Trümmern geborgen.

Die Bergungsarbeiten sind ein Rennen gegen die Zeit: Die kritische Überlebensgrenze für Verschüttete liegt normalerweise bei 72 Stunden. Temperaturen um den Gefrierpunkt machten den Überlebenden zusätzlich zu schaffen, viele haben kein Dach mehr über dem Kopf.

Spürbar auch im Libanon

In der Türkei verursachten Menschen, die betroffene Regionen verlassen wollten, Staus und behinderten damit die anrückenden Notfallteams. Die Behörden riefen die Menschen auf, nicht auf die Straße zu gehen. Moscheen in der Region wurden als Schutzräume für Menschen geöffnet, die bei Temperaturen um den Gefrierpunkt nicht in ihre beschädigten Häuser zurückkehren konnten.

Das Beben riss auch Bewohner des Libanons aus dem Schlaf und ließ etwa 40 Sekunden lang Gebäude schwanken. Viele Einwohner von Beirut verließen ihre Häuser und gingen auf die Straße oder fuhren mit ihren Autos von den Gebäuden weg. Die Erdstöße waren bis in die ägyptische Hauptstadt Kairo zu spüren.

Erdstöße im Westjordanland und in Israel

Auch im Westjordanland und Israel hat in der Nacht die Erde gebebt. Das European-Mediterranean Seismological Centre (EMSC) meldete am späten Abend leichte Erdstöße in der Nähe der Stadt Nablus im Westjordanland. Dieses Beben hatte demnach eine Stärke von 4,4. Das Erdbebenzentrum der Al-Nadschah-Universität in Nablus meldete eine Stärke von 3,7.

Israelischen Medien zufolge war das Beben in mehreren Orten in Israel zu spüren. Berichte über Schäden gab es zunächst nicht. Auch Israel und das Westjordanland sind traditionelle Erdbebengebiete. Dort treffen die arabische sowie die afrikanische Kontinentalplatte aufeinander.

Dieser Artikel wird laufend aktualisiert.

(juju/zim/peng/mzu/lst/dpa/Reuters/AFP)
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