Tsunami-Warnung aufgehoben Erdbeben der Stärke 6,8 erschüttert Japans Nordwesten

Tokio · Vor der Küste im Nordwesten Japans hat sich am Dienstag ein Erdbeben der Stärke 6,8 ereignet. Die Behörden gaben daraufhin eine Tsunami-Warnung heraus. Diese wurde am Abend aufgehoben

Erdbeben in Japan: Tsunami-Warnung nach schwerem Beben im Nordwesten aufgehoben
Foto: Shutterstock/Andrey VP

Die Meteorologiebehörde des Inselstaats gab zwischenzeitlich eine Tsunami-Warnung heraus, hob diese später aber wieder auf. Nach Angaben der Feuerwehr wurden zwei Menschen verletzt. Tausende Haushalte waren ohne Strom, wie der öffentlich-rechtliche Sender NHK meldete. Größere Schäden waren zunächst jedoch nicht bekannt.

Das Beben ereignete sich gegen 20.22 Uhr (Ortszeit, 15.22 Uhr MESZ). Nach Angaben der US-Erdbebenwarte hatte es eine Stärke von 6,4. Die japanische Wetterbehörde gab die Stärke auf einer bis sieben reichenden Skala mit sechs an. Das Epizentrum lag in einer dünn besiedelten Gegend der nordwestlichen Präfektur Niigata und war bis in die rund 300 Kilometer entfernte Hauptstadt zu spüren.

Die Meteorologiebehörde rechnete vorübergehend mit einer ein Meter hohen Flutwelle an der Nordwestküste. Zunächst kamen jedoch lediglich einige kleine Wellen an den Küsten von Niigata und der benachbarten Präfektur Yamagata an. Um eine kleine Insel vor Niigata veränderte sich der Meeresspiegel geringfügig.

Die Behörden in Niigata verfügten zunächst über keine Informationen zu Schäden oder Verletzten. Ein Feuerwehr-Sprecher sagte, zwei ältere Frauen seien gestürzt und daraufhin in Krankenhäuser gebracht worden. Sie seien aber bei Bewusstsein.

Vorsichtshalber wurde der Schnellzugverkehr in der betroffenen Region umgehend gestoppt, wie NHK berichtete. In Atomkraftwerken rund um das Erdbebengebiet wurden dem Bericht zufolge keine Auffälligkeiten registriert.

Zeugen berichteten von schweren Erschütterungen. Bücher seien aus den Regalen gefallen, Möbel fanden sich nach dem Beben an anderer Stelle wieder. Das Fernsehen zeigte Bilder von zerbrochenem Geschirr in einem Restaurant.

Im Juni vergangenen Jahres waren durch ein Erdbeben in der Region Osaka fünf Menschen ums Leben gekommen und mehr als 350 weitere verletzt worden. Im März 2011 hatte in Japan ein Erdbeben der Stärke 9,0 einen zerstörerischen Tsunami ausgelöst; mehr als 18.000 Menschen kamen damals ums Leben.

Die Katastrophe beschädigte das Atomkraftwerk Fukushima so schwer, dass es in einigen Reaktorblöcken zur Kernschmelze kam und die Umgebung der Anlage radioaktiv verstrahlt wurde. Es war der weltweit schwerste Atomunfall seit dem GAU in Tschernobyl 1986.

Japan liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, wo tektonische Platten aufeinander stoßen. In diesem Gebiet kommt es häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen.

(felt/dpa/AFP)
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