Vierjährige war über zwei Wochen verschwunden Anklage gegen mutmaßlichen Cleo-Entführer in Australien erwartet

Berlin · Der 36-Jährige, aus dessen Haus die australische Polizei die vierjährige Cleo befreit hat, soll noch am Donnerstag angeklagt werden. Er hatte sich verdächtig gemacht, weil er Windeln gekauft hatte.

 Die vierjährige Cleo Smith.

Die vierjährige Cleo Smith.

Foto: AP/Richard Wainwright

Nach der Befreiung einer entführten Vierjährigen rechnet Australien mit einer Anklage gegen den festgenommenen Verdächtigen. Der 36-Jährige habe im selben Ort gelebt wie die Familie der entführten Cleo und werde wohl noch am Donnerstag angeklagt, sagte der Polizeiminister von Westaustralien, Paul Papalia. Was genau dem Verdächtigen vorgeworfen wird, sagte er nicht. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen.

Cleo war am 16. Oktober während eines Campingausflugs der Familie aus dem Zelt entführt worden, in dem sie mit den Eltern und der kleinen Schwester schlief. Am Mittwoch fanden sie Polizisten bei einer Aktion keine zehn Minuten vom Haus der Familie entfernt in Carnarvon, was in ganz Australien mit Tränen und großer Erleichterung gefeiert wurde. In der westaustralischen Hauptstadt Perth wurden Gebäude mit Festbeleuchtung illuminiert. In Carnarvon wurde Cleo mit Luftballons an den Häusern und mit Plakaten begrüßt. Die Vierjährige konnte die Nacht wieder mit der Familie verbringen.

Die Polizei hat bisher nur wenig über ihre Ermittlungen in dem Fall bekannt gegeben. Papalia sagte dem Sender ABC, der Erfolg sei weder ein Zufallstreffer noch Hellseherei. „Es war schlicht harte Plackerei der Polizei.“

Medien berichteten, der kinderlose Mann habe sich bei Nachbarn verdächtig gemacht, weil er Windeln gekauft habe. Der Verdächtige wurde Berichten zufolge inzwischen zweimal ins Krankenhaus gebracht, weil er sich selbst verletzt hatte. Der stellvertretende Polizeichef Col Blanch sagte dazu nur, der Verdächtige habe keine schweren Verletzungen. Die Polizei versicherte, sie habe mit medizinischen Problemen des Mannes nichts zu tun.

(th/dpa)
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