Auftritt in TV-Talkshow Eltern von Maddie: "Wir geben nicht auf"

Berlin (RPO). Das letzte, was sie aufgeben wollen, ist ihre Hoffnung. Auch mehr als vier Jahre nach dem Verschwinden ihrer Tochter suchen Kate und Gerry McCann weiter nach ihrer Tochter Madeleine, "Maddie" genannt. Nun erscheint in Deutschland ein Buch der Mutter, das ihre Gefühle in den vergangenen Jahren beschreibt.

In der TV-Talkshow "Beckmann" sprachen Gerry und Kate McCann am Donnerstagabend erstmals im deutschen Fernsehen über das Verschwinden ihrer Tochter. Die Hoffnung auf ihre Rückkehr geben sie nicht auf: "Es gibt keine Beweise, dass ihr irgendetwas zugestoßen ist", sagten die McCanns in der ARD. Ihre Tochter Maddie ist sei Juli 2007 verschwunden.

"Nie aufgeben"

Bei einem verschwundenen Kind dürfe man nie aufgeben. Der Gang an die Öffentlichkeit sei ihre einzige Chance bei der Suche. "Wir können Madeleine nicht alleine finden. Wir brauchen Hilfe."

An ihren Gefühlen teilhaben lassen die McCanns auch die deutsche Öffentlichkeit nun mit einem Buch. "Madeleine. Das Verschwinden unserer Tochter und die lange Suche nach ihr" lautet der Titel. In Tagebucheinträgen schildert Kate McCann darin ihre Gefühle. Dabei sei die Entscheidung, das Buch zu veröffentlichen, nicht einfach gewesen. Aber sie bräuchten auch Geld für die Suche nach ihrer Tochter, gestand die Mutter in einem Interview mit der "Sun".

Das Schreiben sei eine Art Therapie gewesen. Kate McCann begann unmittelbar nach der Entführung ihre Gedanken in einem Tagebuch niederzuschreiben. Darin schildert sie Angst, Verzweiflung und die Horror-Bilder, die sie in ihrem Kopf verfolgten. Aber es geht auch um Selbstvorwürfe, am 3. Mai 2007 nicht im Ferien-Appartment in Portugal gewesen zu sein. Die Eltern kamen erst wieder zurück, als Maddie schon nicht mehr da war.

Vergleich zu Kampusch

Bei "Beckmann" zogen die Briten einen Vergleich zu Natascha Kampusch, die jahrelang von ihrem Peiniger in Österreich gefangen gehalten wurde. "Der Fall von Natascha Kampusch ist ein Beispiel, wie unglaublich die Szenarien sein können. Als Eltern kann man nicht aufgeben, bis man weiß, was passiert ist." Kate McCann gab zu, dass sie nun nicht mehr wüssten als vor vier Jahren, aber immerhin könnten sie inzwischen einige Dinge ausschließen.

Schwer vorstellbar sei für die Eltern auch, sagten sie im Interview mit der "Sun", dass ihre Maddie nun acht Jahre alt sei. Sie hätten sie im Alter von vier Jahren das letzte Mal gesehen. "Ich finde das schockierend", sagt Kate McCann. "Ich kann es mir nicht einmal vorstellen. Acht klingt so alt. Ich sehe achtjährige Mädchen und versuche, mir Madeleine so vorzustellen. Ich kann das einfach nicht", erklärt die Mutter.

(DAPD/bs)
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