Behörden ermitteln wegen Verdacht des Kinderhandels Eltern der kleinen Maria sind Roma aus Bulgarien

Sofia · Die bulgarischen Behörden haben die leiblichen Eltern des in Griechenland entdeckten blonden Mädchens Maria ermittelt. DNA-Tests hätten bestätigt, dass das am Donnerstag befragte Roma-Paar Maria gezeugt habe, sagte der Stabschef des Innenministeriums, Swetlosar Lasarow, am Freitag vor Journalisten in Sofia. Es handele sich um Sascha Rusewa und ihren Mann Atanas Rusew.

Der aufsehenerregende Fall der entführten "Maria"
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Die bulgarischen Ermittler werfen nach eigenen Angaben der Frau vor, ihr Kind im Jahr 2009 in Griechenland verkauft zu haben. Bei den Eltern handelt es sich um ein Roma-Paar aus der zentralbulgarischen Stadt Nikolaewo. Den Berichten nach hatte die Mutter Nachbarn erzählt, dass sie ihre Tochter für umgerechnet 250 Euro verkauft habe.

Die Mutter beteuerte, ihr Kind aus schierer Not und nicht gegen Geld in Griechenland zurückgelassen zu haben. Maria sei damals sieben Monate alt gewesen. Ihr Sohn Jesus sagte laut der Nachrichtenagentur BGNES, seine Mutter habe das Mädchen vor ihrer Heimkehr nach Bulgarien zurückgelassen, weil sie "weder Geld, noch Ausweispapiere" gehabt habe.

Medienberichten zufolge hat das Paar zwischen acht und zehn Kinder, von denen fünf blonde Haare haben und Maria sehr ähnlich sehen. Laut einer zahnärztlichen Untersuchung ist Maria fünf bis sechs Jahre alt.

Die griechische Polizei hatte Maria vor gut einer Woche in einem Roma-Lager in der Stadt Farsala entdeckt. Sie war den Beamten aufgefallen, weil sie ihren angeblichen Eltern überhaupt nicht ähnelte. DNA-Tests bestätigten, dass es sich bei dem Paar nicht um die leiblichen Eltern handelte.

Der 39-jährige Mann und die 40 Jahre alte Frau wurden am Montag wegen des Vorwurfs der Kindesentführung in Untersuchungshaft genommen. Ihren Angaben zufolge wurde ihnen das Kind von der Mutter, einer bulgarischen Roma-Frau, übergeben. Um Marias leibliche Eltern aufzuspüren, schalteten die griechischen Behörden die internationale Polizeibehörde Interpol ein.

(AFP)
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