Notstand in einigen Bundesstaaten ausgerufen Elf Tote nach schwerem Wintersturm in den USA

Boston · Ein schwerer Schneesturm im Nordosten der USA hat bisher mindestens elf Menschen das Leben gekostet. In einigen Landesteilen fielen bis zu 60 Zentimeter Schnee. In den Staaten New York und New Jersey riefen die Behörden den Notstand aus und forderten Bewohner auf, zu Hause zu bleiben.

Schwerer Schneesturm trifft Nordosten der USA
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Wie die Behörden am Freitag mitteilten, befand sich unter den Opfern eine ältere, demenzkranke Frau, die ihr ländlich gelegenes Haus in New York verlassen hatte und unterwegs erfror. Der Wintersturm, der bereits am Donnerstag vom Mittleren Westen kommend über die US-Ostküste und nordöstliche Staaten im Landsinnern hereinbrach, sorgte zudem für massive Verkehrsbehinderungen. Bei Unfällen auf spiegelglatten Straßen starben in den Staaten Michigan, Kentucky, Indiana und Illinois mehrere Menschen.

Auf den Flughäfen von Boston und New York wurde für Freitag mit weiteren Flugausfällen- oder Verzögerungen gerechnet. Bis zum Vormittag (Ortszeit) waren bereits 2200 Flüge landesweit gestrichen.

Der Nationale Wetterdienst berichtete, dass in Boxford nördlich von Boston bis Donnerstagabend (Ortszeit) mehr als 50 Zentimeter Schnee gefallen seien. Aus Teilen der Staaten New York und Massachusetts wurden Schneehöhen von etwa 45 Zentimeter gemeldet. Die Temperaturen sanken vielerorts unter Null Grad.

Schneesturm "Nemo" wütet an der Ostküste der USA
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Zehntausenden Schülern bescherte die massive Schneedecke am Freitag verlängerte Weihnachtsferien: Hunderte Schulen in den Staaten Massachusetts und New York blieben geschlossen. Mehrere Autobahnen wurden über Nacht geschlossen.

Der erst am Mittwoch vereidigte neue Bürgermeister von New York, Bill de Blasio sagte, 1700 Schneepflüge und 450 Salzstreumaschinen seien auf den Straßen der Metropole im Einsatz. 2010 hatte De Blasio noch seinen Amtsvorgänger Michael Bloomberg für dessen Krisenmanagement nach einem Schneesturm kurz nach Weihnachten kritisiert.

In New Jersey verfügte Gouverneur Chris Christie, dass Staatsbedienstete, deren Erscheinen für den Betrieb nicht unbedingt erforderlich ist, am Freitag nicht zur Arbeit kommen. Staatsbüros und Gerichtsgebäude wurden geschlossen.

Für die Küste nördlich und südlich von Boston und für Teile des Staates Maine sowie Long Island in New York wurden Schneesturmwarnungen herausgegeben. Meteorologen rechneten mit Temperaturen von bis zu Minus 23 Grad Celsius.

In Philadelphia wurde ein Arbeiter in einem Streusalzlager getötet, als ein 30 Meter hoher Haufen Salz abrutschte und den Mann unter sich begrub.

(ap)
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