Buschbrände um Sydney Ein Toter und Dutzende zerstörte Häuser

Sydney · Feuerwehrleute kämpfen rund um die australische Stadt Sydney auf einer Fläche von Zehntausenden Hektar gegen Buschbrände. Viele davon sind immer noch außer Kontrolle, doch zumindest sinkende Temperaturen könnten etwas Erleichterung bringen.

Bei den nahe der australischen Metropole Sydney wütenden Buschbränden ist ein Mensch ums Leben gekommen. Ein 63 Jahre alter Mann erlitt am Donnerstagabend beim Kampf gegen die Flammen, die sein Haus bedrohten, einen tödlichen Herzinfarkt, wie die Feuerwehr mitteilte.

Mindestens 81 Häuser wurden durch die Brände völlig zerstört, doch die Einsatzkräfte rechneten damit, dass die Zahl dramatisch steigen würde, weil der Überblick über große Teile der zerstörten Gebiete noch fehlte.

Hunderte Bewohner mussten die Nacht in Evakuierungszentren verbringen. Im Staat New South Wales, dem bevölkerungsreichsten Australiens, wüteten am Freitag noch 89 Buschbrände auf einer Fläche von mehr als 97.000 Hektar. Die Zahl der Feuer sei in der Nacht gesunken, 25 davon seien aber nach wie vor nicht unter Kontrolle, sagte Feuerwehrsprecher Matt Sun.

In den am schlimmsten betroffenen Gebieten wurden Schulen und Straßen geschlossen. Rettungskräfte suchten in den abgebrannten Ruinen nach möglichen weiteren Opfern. Ministerpräsident Tony Abbott sagte, womöglich seien Hunderte Häuser zerstört worden. Ein Feuerwehrsprecher sagte dem Sender Nine Network, er habe gehört, dass allein in einer Straße 40 Häuser verloren seien.

Für die Jahreszeit ungewöhnlich heiße Temperaturen von 35 Grad und starker Wind fachten die Flammen über der ausgedörrten Landschaft immer wieder an. Für die kommenden Tage haben die Meteorologen allerdings eine Abkühlung vorhergesagt. Am Freitag herrschten bereits mildere Bedingungen.

Feuerwehrmänner hatten die Bewohner der Region aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen, doch einige entschieden sich zu bleiben und ihre Häuser zu beschützen. Darunter auch der gestorbene 63-Jährige, der in seinem Heimatort Lake Munmorah gemeinsam mit einem Freund mit Wassereimern gegen das Feuer ankämpfte. Zwei Personen lagen mit Rauchvergiftungen auf der Intensivstation einer Klinik in Sydney.

Buschbrände sind in den wärmeren Monaten in Australien nicht ungewöhnlich. Im Februar 2009 fielen 173 Menschen Bränden zum Opfer. Im Staat Victoria wurden damals mehr als 2000 Häuser zerstört.

(ap)
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