Ehefrau verschwunden Dänischer Pfarrer muss sich Mordanklage stellen

Kopenhagen · Die 43 Jahre alte Ehefrau des Pfarrers ist im Oktober zum letzten Mal gesehen worden. Von ihr fehlt weiter jede Spur, in der Suchhistorie auf dem Computer des Ehemanns seien aber eindeutige Hinweise gefunden worden.

 Auf einer Richterbank im Landgericht liegt ein Richterhammer aus Holz. (Symbolfoto)

Auf einer Richterbank im Landgericht liegt ein Richterhammer aus Holz. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Uli Deck

Die dänische Staatsanwaltschaft hat einen Pfarrer wegen des Mordes an seiner Ehefrau angeklagt. Obwohl keine Leiche gefunden worden sei, seien die Beweise für eine Anklage gegen den 44-Jährigen dennoch ausreichend, erklärte Staatsanwältin Anne-Mette Seerup am Montag laut dänischen Medien.

Der Beschuldigte erklärte, seine Ehefrau habe das Haus des Paares in Frederissund nordwestlich von Kopenhagen am 26. Oktober verlassen. Sie habe einen depressiven Eindruck gemacht. Als die 43 Jahre alte Psychologin drei Tage später nicht zur Geburtstagsfeier eines ihrer beiden Kinder auftauchte, meldete ihre Schwester sie als vermisst. Die Frau nahm der Polizei zufolge weder ihr Mobiltelefon, noch ihren Computer oder ihre Kreditkarten mit.

Drei Wochen später wurde der Geistliche festgenommen. Die Ermittler fanden im Haus des Paares Salzsäure und Natronlauge. Vom Computer im Haus waren Suchbegriffe wie „Ölfässer“, „Suizid“, „Meerestiefe“ und „säubern“ in eine Suchmaschine eingegeben worden. Außerdem zeigte ein Überwachungsvideo an einer Entsorgungsstelle den Verdächtigen, wie er ein großes Fass mit einer Sackkarre bewegt. Das war elf Tage nach dem Verschwinden seiner Frau. Der Pfarrer hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Er befindet sich in Untersuchungshaft. Der Prozess gegen ihn soll Ende Oktober beginnen.

Die Festnahme des Geistlichen machte in Dänemark Schlagzeilen. Die Mehrheit der sechs Millionen Einwohner ist Mitglied der evangelisch-lutherischen Kirche.

(chal/dpa)
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