167 Tote in vier Monaten Ebola im Kongo ausgebrochen

Kinshasa · Im Kongo ist die Ebola-Seuche erneut ausgebrochen. Labortests in den USA und in Gabun wiesen den Erreger in fünf von 40 Proben nach, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilte.

Die WHO und die Organisation Ärzte ohne Grenzen forderten mehr medizinisches Personal für den Südosten des Landes, um eine Ausbreitung der Seuche zu verhindern.

Mindestens 167 Menschen sein dem Virus in den vergangenen vier Monaten bereits erlegen, teilten die Gesundheitsbehörden in Kinshasa mit. Die Regierung hat die Region rund 700 Kilometer südöstlich der Hauptstadt unter Quarantäne gestellt. Vielerorts kann die nötige Isolierung Infizierter derzeit nicht gewährleistet werden.

Da sich der Zustand einiger Patienten nach der Verabreichung von Antibiotika gebessert habe, müsse davon ausgegangen werde, dass sich eine andere Seuche parallel ausgebreitet habe, erklärt die WHO. Vermutlich handelt es sich um Typhus oder eine Shigella-Epidemie, beides Krankheiten, die lebensgefährliche Durchfälle verursachen.

Bis zu 400 Menschen sollen in den Regionen Mweka und Luebo infiziert sein. Die ersten Todesfälle hatte es nach Berichten von Medizinern nach der Beerdigung von zwei Dorfvorstehern gegeben. Traditionell hätten Angehörige die Leichen gewaschen. Bis Ende August waren bereits vier Dörfer betroffen. In der Region leben rund 140.000 Menschen.

Ebola wird bei direktem Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen. Sie löst schwere innere Blutungen aus, die zumeist binnen kurzer Zeit zum Tode führen. Eine Heilung gibt es nicht, 50 bis 90 Prozent der Infizierten sterben. Beim letzten großen Ausbruch der Seuche im Kongo 1995 starben 245 Menschen.

(ap)
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